Warum ich der Bibel glaube ... (V/1)

Quelle:  pixabay
Quelle: pixabay

Ich glaube der Bibel, weil sie die einzige Lösung für das Problem der Schuld bereithält.

 

Alle Menschen haben ein Problem mit Schuld. Schuld ist etwas Tückisches. Sie hat ein Gewicht, und dieses Gewicht nimmt im Laufe der Jahre kontinuierlich zu. Hier ist ein Beispiel:

 

„Ein kleiner Junge besuchte seine Großeltern und bekam seine erste Schleuder geschenkt. Er übte im Wald, aber nie konnte er sein Ziel nie treffen. Als er in Großmutters Garten zurückkam, erblickte er ihre Ente. Aus einem Impuls heraus zielte er und ließ den Stein fliegen. Der Stein traf, und die Ente fiel tot um. Der Junge geriet in Panik. Verzweifelt versteckte er die tote Ente in einem Holzstapel, bis er aufblickte und sah, dass seine Schwester zusah. Sally hatte alles gesehen, aber sie sagte nichts.

 

Nach dem Mittagessen an diesem Tag sagte die Großmutter: „Sally, lass uns das Geschirr abwaschen.“ Aber Sally sagte: >Johnny hat mir gesagt, dass er heute in der Küche helfen will. Stimmt's, Johnny?“ Und sie flüsterte ihm zu: „Denk an die Ente!< Also wusch Johnny das Geschirr ab.

 

Später fragte der Großvater, ob die Kinder angeln gehen wollten. Aber seine Frau sagte: >Es tut mir leid, aber ich brauche Sally, um das Abendessen zu machen.< Sally lächelte und sagte: >Das ist schon erledigt. Johnny will es machen.< Wieder flüsterte sie: >Denk an die Ente.< Johnny blieb, während Sally fischen ging.

Nachdem Johnny mehrere Tage lang sowohl seine als auch Sallys Aufgaben erledigt hatte, hielt er es schließlich nicht mehr aus. Er gestand der Großmutter, dass er die Ente getötet hatte. >Ich weiß, Johnny<, sagte sie und nahm ihn in den Arm. >Ich stand am Fenster und habe alles gesehen. Weil ich dich liebe, habe ich dir verziehen. Ich habe mich gefragt, wie lange du es zulassen würdest, dass Sally einen Sklaven aus dir macht.<[1]

 

Jede Untat zieht Schuld nach sich. Jede Lüge, jedes harte Wort, jede Beschimpfung, jede Beleidigung, jeder Hass-Ausbruch tragen dazu bei, dass Schuld anwächst. Jedes gebrochene Versprechen, jedes nicht bewahrte Geheimnis, jede Verleumdung, jeder Diebstahl, sie alle vermehren Schuld. Jede Grausamkeit, Treulosigkeit und Unehrlichkeit, jede Täuschung, Arroganz und Lieblosigkeit tragen zum Anwachsen von Schuld bei.

 

Manche sagen: „Aber das tun doch alle! Das ist doch bei allen so! Wo ist das Problem?“

Das Problem besteht darin, dass bei allen das Ausmaß der Schuld wächst und wächst. Und damit nimmt auch das Gewicht zu, das die Schuld auf die Seele jedes einzelnen legt. In einem Lebensentwurf ohne Gott kennt die Kurve der Schuld nur eine Richtung: Nach oben.

 

Sicher, das eine oder andere Unrecht kann wieder gutgemacht werden. Man kann auch um Entschuldigung bitten und (hoffentlich) erhalten. Aber die Erfahrung zeigt: Der allergrößte Teil der Schuld bleibt. Denn viele Verfehlungen können eben nicht wieder gutgemacht werden. Sie sind geschehen und sind nicht rückholbar. Tragisch. Noch ein Beispiel:

 

„Ein Nachbar hatte über Herrn Künzelmann schlecht geredet und die Gerüchte waren bis zu Herrn Künzelmann vorgedrungen. Künzelmann stellte seinen Nachbarn zur Rede. >Ich werde es bestimmt nicht wieder tun<, versprach der Nachbar. >Ich nehme alles zurück, was ich über dich erzählt habe!<

Künzelmann sah ihn ernst an. >Ich werde dir verzeihen<, erwiderte er. >Doch jede schlimme Tat verlangt ihre Sühne.<

 

>Ich bin gerne zu allem bereit<, antwortete der Nachbar reumütig.

 

Künzelmann ging in sein Schlafzimmer und kam mit einem großen Kopfkissen zurück. >Trag´ dieses Kissen in dein Haus<, sagte er. >Dann schneide ein Loch in das Kissen und komm wieder zurück, indem du unterwegs immer einige Federn nach rechts, einige nach links verstreust. Das ist der erste Teil der Sühne!<

Nichts leichter als das, dachte der Nachbar und machte, wie ihm aufgetragen wurde. Als er wieder vor Künzelmann stand und ihm die leere Kissenhülle überreichte, fragte er: >Und der zweite Teil meiner Buße?<

>Gehe jetzt wieder den Weg zu deinem Haus zurück und sammle alle Federn wieder ein!<

Der Nachbar stammelte verwirrt: >Ich kann doch unmöglich all die Federn wieder einsammeln! Ich streute sie wahllos aus, warf einige hierhin und einige dorthin. Inzwischen hat der Wind sie in alle Himmelsrichtungen getragen. Wie kann ich sie alle wieder einfangen, das ist unmöglich!<

 

Künzelmann nickte ernst: >Genauso ist es mit der üblen Nachrede und den Verleumdungen. Einmal ausgestreut, fliegen sie in alle Richtungen – wir wissen nicht wohin. Wie willst du also wieder alle über mich verbreiteten Gerüchte zurücknehmen?<“[2]

 


[1] Steven Cole, in: http://www.sermonillustrations.com/a-z/g/guilt.htm

[2] https://www.zeitblueten.com/news/die-ueble-nachrede/