Warum ich der Bibel glaube ... I/3 (Abschluss)

Quelle:  pixabay
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Das hat Folgen. Wenn Gott nicht mehr im Leben eines Menschen wohnt, gibt es nichts mehr, was über ihm steht. Der Mensch wird sein eigenes Höchstes. Das wiederum hat schwerwiegende Folgen. Es sind diese: Das Ich des Menschen hat jetzt keine Begrenzung mehr, nachdem mit Gott das Absolute aus seinem Leben verschwunden ist. Das führt zu einer Auswucherung (Aufblähung) des menschlichen Ichs. Es wird immer größer, immer anspruchsvoller, immer selbstbezogener und damit rücksichtsloser. Mag sein, dass das menschliche Ich auf Zeit die Werte und Maßstäbe bewahrt, die es in seiner Umwelt wahrnimmt. Aber je mehr Zeit vergeht, desto schneller verblassen diese Maßstäbe und Werte. Je länger dieser Zustand andauert, desto rücksichtsloser geht es gegen andere vor, die seinen Ansprüchen durch ihre eigenen Ansprüche begrenzen.

 

So entstehen Konflikte, die irgendwann auch mit Gewalt gelöst werden. Der Mensch, der Gott das Wohnrecht in der innersten Mitte seines Lebens verweigerte, gibt damit dem Destruktiven, Zerstörerischen in sich immer mehr Raum. Je mehr Macht er in seine Hände bekommt, desto furchtbarer wirkt sich die Gewalt aus, die er zur Durchsetzung seiner Interessen einsetzt. Aus diesem Teufelskreis gibt es kein Entrinnen, zumindest nicht mit menschlichen Mitteln.

 

Dies ist die biblische Sicht vom Menschen. Sie scheint mir die einzig realistische Sicht zu sein, weil sie den aktuellen Zustand der Welt und das Verhalten des Menschen gleichermaßen schlüssig erklärt.

 

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Wie aber sieht nun die biblische Lösung für die Situation des Menschen aus? Hier ist sie:

 

Der Mensch muss erkennen, dass er ohne Gott seine eigene Zerstörung betreibt. Er muss begreifen, dass er nur in der Liebe und Hingabe an seinen Schöpfer im Vollsinn Mensch sein kann und ohne Gott einfach nicht komplett ist. Konkret: Er muss erkennen, dass er umkehren muss und Gott wieder das Wohnrecht in der innersten Mitte seines Lebens einräumen muss. Das ist demütigend, aber unumgänglich.

 

2.    Dazu ist es nötig, dass er seine zerstörerische und ichhafte Rebellion gegen seinen Schöpfer als Schuld vor Gott bekennt und um Vergebung bittet. Auch dies ist kränkend und demütigend, aber unvermeidlich. Nur so kann seine Trennung von Gott wieder rückgängig gemacht werden.

 

Jeder Mensch steht also vor der Wahl, ob er seinen zerstörerischen Weg in der Konkurrenz mit Gott fortsetzen oder umkehren will. Entscheidet er sich für das Erste, wird er sich letztlich selbst zerstören. Entscheidet er sich für die Umkehr, wird er aus seiner selbstverschuldeten Zerstörung herausgerettet werden. Er hat dann wieder eine Ewigkeit mit Gott vor sich, so wie es den ursprünglichen Plänen Gottes entsprach.