Ohne Gott. Ein Lebensentwurf mit Risiken. (6)

Quelle:  pixabay
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 Eine Frage zum Schluss.

 

 Ein Lebensentwurf ohne Gott ist nur scheinbar und nur auf den ersten Blick eine freie, unbeschwerte und unkomplizierte Angelegenheit. Tatsächlich ist es ein Lebensentwurf, der eine Reihe schwerer Lasten bewegen muss, ohne zu wissen, wohin. Soviel ist bisher deutlich geworden. Wer sich auf diesen Lebensentwurf einlässt, ist darum gut beraten, genau zu überlegen, ob er das wirklich will, oder ob es nicht besser für ihn wäre, Alternativen zu erforschen. Wer in Fragen des Lebensentwurfs bedenkenlos dem Mainstream folgt, läuft Gefahr, eines Tages ein unangenehmes Erwachen zu erleben.

Welcher Gott?

Die nächstliegende Alternative zu einem Lebensentwurf ohne Gott ist ein Lebensentwurf mit Gott. An dieser Stelle besteht allerdings Klärungsbedarf: Von welchem Gott ist die Rede? Gottesvorstellungen gibt es in Hülle und Fülle. Wie kann da eine begründete Entscheidung getroffen werden? Wie soll man sich entscheiden zwischen den Göttersagen der griechischen Mythologie, dem Allah des Koran, dem Karma des Hinduismus/Buddhismus und dem Gott der Bibel, um nur einige der gängigsten religiösen Angebote zu nennen?

Der Grund, warum meine Entscheidung für den Gott der Bibel gefallen ist, ist dieser: Der Gott der Bibel ist der einzige Gott, der sich in erstaunlicher Weise überprüfbar gemacht hat. Das heißt: Er übermittelt nicht eine religiöse Urkunde, in der er sich vorstellt, um dann zu fordern: „Das musst du eben glauben!“ Nein, er macht sich überprüfbar. Das heißt: Er legt es darauf an, so deutliche Spuren in Raum und Zeit zu hinterlassen, dass Menschen an ihnen seinen Charakter und die Fassetten seiner Persönlichkeit erkennen und überprüfen können.

Signifikante Spuren

Es ist in der Tat das entscheidende Kennzeichen des Gottes der Bibel, dass er nicht nur einfach Aussagen über sich selbst präsentiert. Nein, er geht Beziehungen zu sehr konkreten Menschen ein, handelt in ihrem Leben und hinterlässt dabei signifikante Spuren. Er macht sich überprüfbar!

Die Bibel ist darum nicht nur ein Buch, das Glaubensaussagen über das Wesen Gottes präsentiert. Ihr entscheidendes Kennzeichen ist, dass sie rund 2000 Jahre Geschichte Gottes mit ganz bestimmten Menschen bzw. Menschengruppen schildert. Sie listet dabei eine Fülle von Namen, Daten, Orten und Ereignissen auf, die auf ihre Stichhaltigkeit überprüft werden können. Der Gott der Bibel handelt im Bereich menschlicher Geschichte. Er kommt also sehr nahe.

Hier ist ein Beispiel: Die Wochenzeitschrift „Der Spiegel“, die nicht gerade für ihre positive Einstellung zur Religion bekannt ist, berichtete vor ein paar Jahren über ein Ereignis, das die Bibel im 2. Buch Mose, Kapitel  14 schriftlich festgehalten hat: Der Durchzug des Volkes Israel durch einen Seitenarm des Schilfmeers.

Entscheidung am Schilfmeer

Der Bericht schildert, wie das Volk nach dramatischer Flucht aus dem Land Ägypten an einem Seitenarm des Schilfmeers ankommt, der ihnen den Weg versperrt. Das Volk befindet sich in heller Aufregung, wird es doch von Hunderten von Kampfwagen der ägyptischen Armee verfolgt. Der Anführer des Volkes, ein Mann namens Mose, beruhigt die Menschen und kündigt an, dass Gott selbst sie aus der gefährlichen Lage befreien werde. Wenig später setzt ein starker Ostwind ein, der im Laufe der Nacht das Wasser des Schilfmeeres zur Seite drückt. Es entsteht eine breite Furt, durch die das Volk entkommt. Als die Kampfwagen der ägyptischen Armee ebenfalls in die Furt einfahren, kommen sie wegen des Gewichts der Gespanne nur mühsam vorwärts. Wenig später kehren die Wassermassen abrupt zurück und begraben sämtliche Kampfwagen unter sich.

Viele Jahre galt dieser biblische Bericht als völlig unglaubwürdig.  Dann jedoch fanden Forscher heraus, dass der biblische Bericht einer wissenschaftlichen Überprüfung durchaus standhalte.[1] Er bezog sich dabei auf das Fachjournal „PloSOne“[2], das nach umfangreichen Untersuchungen zu dem Ergebnis gekommen war, dass „starke Ostwinde in der Region tatsächlich zeitweilig eine breite Furt freilegen“[3] konnten. Der Spiegel: ">Die Menschen waren von der Geschichte des Exodus immer fasziniert und fragten sich, ob sie auf historischen Fakten beruht<[4], sagt Studienleiter Carl Drews. >Die beschriebene Teilung des Wassers basiert tatsächlich auf physikalischen Gesetzen und lässt sich mit Hilfe der Flüssigkeitsdynamik verstehen.<“[5]

Ein Problem gab es allerdings: Dieses spezielle Wetterphänomen trat nicht regelmäßig auf, sondern konnte Jahre oder Jahrzehnte auf sich warten lassen. Das flüchtende Volk Israel aber hatte keine Zeit, auf das Eintreten dieses Phänomens zu warten. Dass es sich genau rechtzeitig einstellte, ist nur damit zu erklären, dass der Gott der Bibel dieses Wetterphänomen benutzte und dafür sorgte, dass es die Furt zum richtigen Zeitpunkt freimachte.

Es wird deutlich: Der Gott der Bibel handelt wirklich im Bereich menschlicher Geschichte und hinterlässt dabei signifikante Spuren. Er macht sich überprüfbar!

Überprüfbare Zukunftsvorhersagen

Dazu kommt nun ein weiterer Aspekt: Der Gott der Bibel handelt nicht nur in Raum und Zeit, wie zum Beispiel beim Durchzug des Volkes Israel durch einen Seitenarm des Schilfmeers. Er tut auch noch etwas anderes: Er kündigt viele seiner Handlungen an, lange bevor sie tatsächlich stattfinden. Das heißt: Er präsentiert konkrete Zukunftsvorhersagen (sogenannte Prophezeiungen) – insgesamt sind es mehrere hundert - deren Eintreffen wiederum überprüft werden kann. Er zeigt sich damit als der souveräne Herr über die Zukunft.

Hier ist ein Beispiel: Zwei Drittel des Landes Israel sind Wüste, und zwar sogenannte „trockene Wüste“. Das heißt: Hier fallen im Jahresdurchschnitt weniger als 200 Millimeter Regen. Und: Es verdunstet mehr Wasser durch die Sonne, als Niederschläge in Form von Regen fallen. Es gibt dazu eine Faustregel. Sie lautet: Je größer die Differenz zwischen Niederschlag und Verdunstung in einem Wüstengebiet ist, desto schwieriger ist es für Lebewesen, dort zu existieren.[6]

Es gibt nun in der Bibel eine Reihe von Zukunftsvorhersagen (Prophezeiungen)[7], die davon berichten, dass die trockene Wüste Israels eines Tages grün und fruchtbar sein wird. Physikalisch und meteorologisch ist  es eigentlich unmöglich, dass eine trockene Wüste, grün und fruchtbar werden kann.

Im angrenzenden Jordanien sind solche Wüsten seit Jahrhunderten trocken und leer. Trotzdem beharren die Prophezeiungen darauf, dass es in den trockenen Wüsten Israels anders sein wird.

Eine dieser Prophezeiungen findet sich im Buch des Propheten Jesaja 41, 17 – 20. Sie lautet:

Die Elenden und Armen suchen Wasser und es ist nichts da, ihre Zunge verdorrt vor Durst. Aber ich, der Herr, will sie erhören; ich, der Gott Israels, will sie nicht verlassen.  Ich will Wasserbäche auf den Höhen öffnen und Quellen mitten auf den Feldern und will die trockene Wüste zu Wasserstellen machen und das dürre Land zu Wasserquellen. Ich will in der trockenen Wüste wachsen lassen Zedern, Akazien, Myrten und Ölbäume; ich will in der Steppe pflanzen miteinander Zypressen, Buchsbaum und Kiefern, damit man zugleich sehe und erkenne und merke und verstehe: Des Herrn Hand hat dies getan, und der Heilige Israels hat es geschaffen.

Eine kühne Ankündigung

In den Wüsten Israels sollen Quellen und Wasserstellen entstehen. Es soll geradezu Wasser im Überfluss geben. Pflanzen sollen dort wachsen. Sogar Bäume: Zedern, Akazien, Myrten, Oliven zum Beispiel. Die trockene Wüste soll grün werden. Und dann wird auch gleich noch der eigentliche Grund genannt, warum all dies geschehen soll:

… damit man zugleich sehe und erkenne und merke und verstehe: Des Herrn Hand hat dies getan, und der Heilige Israels hat es geschaffen. Mit anderen Worten: Diese Prophezeiung soll ausdrücklich der Überprüfung dienen. Kommt sie wider alle Wahrscheinlichkeit zur Erfüllung soll man daran erkennen, dass Gott in Raum und Zeit (in der trockenen Wüste) gehandelt hat.

Hier sind die Aussagen dieser Prophezeiung im Überblick:

1.    Es sollen Wasserbäche und Wasserstellen in der Wüste entstehen.

2.    Es sollen verschiedene Bäume dort wachsen.

3.    Die Wüste soll fruchtbar werden.

Die Ankündigungen dieser Prophezeiung wirken utopisch. Wie soll aus einer extremen Trockenwüste fruchtbares Land werden?

Ben Gurion, der erste Premierminister Israels hat einmal gesagt: „Wer in Israel nicht an Wunder glaubt, der ist kein Realist!“[8] Und er wusste, wovon er sprach: Da der neue Staat Israel Heimat (1948 gegründet) für alle Juden in der Welt sein sollte, musste Platz geschaffen werden, damit die Rückkehrer auch auf westlichem Niveau leben konnten. Also musste man die Wüste kennen und erforschen. So gründete Ben Gurion mitten in der Wüste – in der Negev-Wüste - ein Forschungsinstitut.[9]

Wasser in der Wüste

Als erstes begann man in der Wüste nach Öl zu suchen. Nachdem in der saudi-arabischen Wüste Öl gefunden worden war, begann man auch in der Wüste Negev mit Ölbohrungen. Leider blieben alle Anstrengungen ohne Erfolg. Unter dem heißen, sandigen Boden der Negev-Wüste gab es nämlich kein Öl.[10]

Allerdings fand man in 1000 Meter Tiefe etwas anderes: Ein riesiges Wasserreservoir.[11] Wer nun aber gedacht hatte, dass damit ja nun alle Probleme gelöst seien, sah sich getäuscht. Das Wasser unter der Negev-Wüste enthielt nämlich viel zu viele Mineralien. Es war ungeeignet für die Landwirtschaft.[12] Was für eine Enttäuschung!

Dann machte ein findiger Kopf völlig unerwartet eine Aufsehen erregende Entdeckung: Das mineralreiche Wasser aus der Tiefe war bestens geeignet zur Fischzucht, und zwar sowohl für Salzwasser- als auch für Süßwasserfische. Und so entstanden mitten in der Wüste große Fischzuchtanlagen, eine nach der anderen. Mitten in der Wüste gab´s nun plötzlich Seen voller Fische.[13]

Und damit nicht genug: Zur selben Zeit machten zwei Wasseringenieure Simcha und Jeschajahu Blass[14] (Vater und Sohn) eine zukunftsweisende Erfindung. Sie fanden heraus, dass man riesige Flächen mit relativ wenig Wasser bewässern konnte, wenn man nur den Pflanzen das Wasser tröpfchenweise zuführte.

Als sie diese Erfindung (sie wird heute übrigens weltweit genutzt!) in der Negev-Wüste ausprobierten, machten sie noch eine überraschende Entdeckung: Wenn man Pflanzen das Wasser nur  tröpfchenweise zuführte, waren sie in der Lage, es trotz des hohen Mineralgehalts aufzunehmen. Das lag daran, dass der Mineralgehalt der Pflanzen höher war als in der geringen Wassermenge. Dadurch konnten die Pflanzen das Wasser aufnehmen und wachsen. Gleichzeitig waren die Früchte aus der Wüste wegen ihres hohen Mineralgehalts sehr wohlschmeckend.[15]

Eine erfüllte Zukunftsvorhersage

Und da in der Wüste auch im Winter sommerliche Temperaturen herrschen, wuchsen das ganze Jahr über Gemüse, Gewürzpflanzen, Datteln, Oliven und natürlich Obst. 70 % des landwirtschaftlichen Exports Israels kommen heute aus der Negev-Wüste.[16] Und so wurde die Prophezeiung wahr. Sie erfüllte sich gegen alle Wahrscheinlichkeit – buchstäblich - vor aller Augen! Ihre Erfüllung ist sinnvoll nur durch ein Eingreifen Gottes erklärbar.

Der Gott der Bibel handelt im Bereich menschlicher Geschichte und hinterlässt dabei signifikante Spuren. Er macht sich überprüfbar! Die Bibel berichtet von diesem Handeln Gottes in Raum und Zeit. Auf diese Weise zeigt sie, wer er ist. Wer will, kann ihn kennenlernen.

 

           Negev-Wüste in Israel (Quelle: Pixabay)                        Landwirtschaft in der Negev-Wüste / Israel

 

[1] Der Spiegel, 22. 09. 2010.

Siehe auch:  Timothy Mahoney, Patterns Of Evidence, Auf der Suche nach den Spuren des Exodus, DVD, 05/ 2016.

[2] Fachjournal „PloSOne“

Dynamics of Wind Setdown at Suez and the Eastern Nile Delta

August 30, 2010

„Under a uniform 28 m/s easterly wind forcing in the reconstructed model basin, the ocean model produces an area of exposed mud flats where the river mouth opens into the lake. This land bridge is 3–4 km long and 5 km wide, and it remains open for 4 hours. Model results indicate that navigation in shallow-water harbors can be significantly curtailed by wind setdown when strong winds blow offshore.“

https://doi.org/10.1371/journal.pone.0012481

https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0012481

[3] Der Spiegel, 22. 09. 2010

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/biblisches-wunder-ostwind-soll-das-meer-geteilt-haben-a-718966.html

[4] Der Spiegel, 22. 09. 2010

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/biblisches-wunder-ostwind-soll-das-meer-geteilt-haben-a-718966.html

[5] Der Spiegel, 22. 09. 2010

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/biblisches-wunder-ostwind-soll-das-meer-geteilt-haben-a-718966.html

[6] Dany Walter, Biblische Prophetie, die sich vor unseren Augen erfüllt hat, Sde Warburg, Israel, 2014, S. 56.

[7] Siehe auch Psalm 107, 35 – 38.

[8] https://www.evangelisch.de/inhalte/106542/14-10-2011/ben-gurion-ein-realist-der-wunder-glaubte

[9] Dany Walter, Biblische Prophetie, die sich vor unseren Augen erfüllt hat, Sde Warburg, Israel, 2014, S. 58.

[10] Dany Walter, Biblische Prophetie, die sich vor unseren Augen erfüllt hat, Sde Warburg, Israel, 2014, S. 60.

[11] Dany Walter, Biblische Prophetie, die sich vor unseren Augen erfüllt hat, Sde Warburg, Israel, 2014, S. 60.

[12] Ebda., S. 60.

[13] http://www.schattenblick.de/infopool/politik/ernaehr/perfi242.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Masch%CA%BEabbe_Sade

Dany Walter, Biblische Prophetie, die sich vor unseren Augen erfüllt hat, Sde Warburg, Israel, 2014, S. 63-64.

[14]Dany Walter, Biblische Prophetie, die sich vor unseren Augen erfüllt hat, Sde Warburg, Israel, 2014, S. 59.

https://de.wikibrief.org/wiki/Simcha_Blass

[15] Dany Walter, Biblische Prophetie, die sich vor unseren Augen erfüllt hat, Sde Warburg, Israel, 2014, S. 66.

FAZ 27. 09. 2013

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/landwirtschaft-in-israel-tomaten-aus-der-wueste-12594513.html

https://www.deutschlandfunkkultur.de/landwirtschaft-in-israel-die-wueste-blueht-100.html

https://www.heise.de/tp/features/Israel-Landwirtschaft-im-Trockenklima-4071238.html

[16] Dany Walter, Biblische Prophetie, die sich vor unseren Augen erfüllt hat, Sde Warburg, Israel, 2014, S. 66.