Ohne Gott - Ein Lebensentwurf mit Risiken. (3)

Quelle:  pixabay
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Ohne Gott.

Ein Lebensentwurf mit Risiken. (3)

 

Vor ein paar Jahren wurde in einem Tal in den USA ein Staudamm gebaut. Nun gab es natürlich Leute, die in diesem Tal wohnten, und die – so war klar – würden das Tal verlassen müssen, wenn es soweit war: Denn ihre Stadt würde untergehen. Und nun geschah etwas Interessantes: Als der Beschluss über den Bau des Staudamms einmal gefasst war, da begann die Stadt zu verfallen. All die Häuser, die vorher von ihren Bewohnern liebevoll gepflegt worden waren, verkamen jetzt. Aus einer schönen, kleinen Stadt wurde ein Schandfleck in der Landschaft. Warum geschah das? Einer der Bewohner fasste es in diese Worte: „Wenn keine Zukunft mehr da ist, dann -  passiert auch in der Gegenwart nichts mehr.“[1]

Menschen brauchen Zukunft. Sonst verkommt ihr Leben. Aber Menschen, die einem Lebensentwurf ohne Gott folgen, haben ein Problem mit der Zukunft.

Begrenzte Zukunft

Das Problem besteht darin, dass ihre Zukunft begrenzt, um nicht zu sagen, ausgesprochen knapp ist. Sie wissen, dass ihre Lebenszeit grob geschätzt etwa achtzig Jahre umfassen wird. Mehr ist - realistisch betrachtet - nicht zu erwarten. Natürlich gibt es einzelne, die ein Alter von neunzig oder gar hundert Jahren erreichen. Aber das sind nicht eben viele. Aufs Ganze gesehen, zählen sie nicht.

Es stehen also rund 80 Jahre an Lebenszeit zur Verfügung. Das ist die gesamte erwartbare Zukunft. Allerdings schränkt sich diese Zeitspanne sofort ein. Etwa ab dem sechzigsten Lebensjahr lassen  die Kräfte bereits nach. Krankheiten treten häufiger auf. Gesundheitliche Probleme schränken den Lebenskreis ein. Für einen Erwachsenen von zwanzig Jahren beläuft sich die einigermaßen sicher planbare Zukunft darum auf etwa vierzig Jahre.

In diesem Zeitraum muss alles laufen. Innerhalb dieser Zeitspanne muss das Maximum aus dem Leben herausgeholt werden. Und die Zeit läuft. Jeden Tag nimmt die verfügbare Zukunft unaufhaltsam ab. Geld kann - mit etwas Glück - vermehrt werden, Zeit aber nicht. Zukunft auch nicht. Die werden kontinuierlich nur immer weniger.

Alles muss funktionieren

Dies alles zu wissen und täglich vor Augen zu haben, legt einen erheblichen Druck auf jeden, der einem Lebensentwurf ohne Gott folgt. Er muss es schaffen, die verfügbare Zeit optimal zu nutzen. Alles muss funktionieren. Störungen im reibungslosen Ablauf bedeuten Verlust von kostbarer Lebenszeit und die Verschwendung von Zukunft. Das bedeutet: Es kommt eine Hektik ins Leben., ein steter Antrieb, bloß keine Zeit zu verlieren. Das Leben wird eilig. Ängste kommen auf:

  • Habe ich den richtigen Beruf gewählt, in dem ich mich optimal verwirklichen kann?
  • Habe ich den Arbeitsplatz, der optimal zu mir passt?
  • Habe ich den richtigen Ehe- bzw. Lebenspartner, die richtigen Beziehungen, die richtigen Freunde, die mein Leben nach vorne bringen?
  • Habe ich die Weichen in meinem Leben richtig gestellt oder stehe ich im Begriff, etwas zu verpassen?

Solche Fragen können verunsichern. Immer wieder stellt sich die bange Frage, ob man aus seinem Leben auch wirklich das Maximum herausholt oder aber das Maximum verfehlt.

Keine quadratische Gleichung

Dazukommt ein weiteres Problem, das den inneren Druck nicht unerheblich verstärkt: Niemand kann das eigene Leben ausrechnen wie eine quadratische Gleichung. Es passieren Dinge, die völlig überraschend hereinplatzen: Misserfolge im Beruf gefährden Aufstieg und Karriere. Zeiten der Arbeitslosigkeit führen Brüche in der Erwerbsbiografie herbei. Beziehungskrisen belasten erheblich und verbrauchen eine Unmenge an Zeit und Kraft. Unerwartet können auch Krankheiten auftreten, die das Leben bedrohen.

All diese Ereignisse bedeuten Leid und Stress, und  sie nehmen Zeit in Anspruch: Zeit, die verloren ist. Zeit, die nicht wieder zurückgeholt werden kann. Das Ziel, möglichst das Maximum aus der Lebenszeit herauszuholen, ist bedroht. Der innere Druck erhöht sich.

Instabile Beziehungen

Eine besondere Schwierigkeit taucht in Beziehungen auf: Jede Ehe, jede Lebenspartnerschaft kennt Phasen, wo die Beziehung eher Last als Lust ist. Wer unter dem Druck steht, in begrenzter Zeit möglichst viel aus dem Leben herausholen zu müssen, wird in Beziehungskrisen relativ schnell die Frage stellen, ob es nicht besser sei, die Beziehung zu beenden. Sie scheint ja ein Hindernis auf dem Weg zu maximaler Lebenserfüllung zu sein. Folgerichtig geben viele in Beziehungskrisen auf, steigen aus der Beziehung aus und steuern eine neue, bessere Beziehung an. Da aber auch in der neuen Beziehung Krisen unvermeidlich sind, wächst die Bereitschaft, auch hier beizeiten die Reißleine zu ziehen. So reihen sich vergleichsweise oberflächliche Beziehungen aneinander. Sie blockieren tiefe, befriedigende Beziehungen, die ja nur dort zu haben sind, wo Krisen gemeinsam geduldig durchgestanden werden.

Bleierne Resignation

In der letzten Lebensphase nach Eintritt in den Ruhestand nimmt der innere Druck noch einmal erheblich zu. Jetzt wird akut spürbar, dass einem die Zeit wegläuft. Dazu machen sich jetzt körperliche Einschränkungen und Gebrechen deutlicher bemerkbar. Sie weisen unabweisbar darauf hin, wie knapp die zur Verfügung stehende Zukunft geworden ist. Bei manchen löst das Zynismus, Verzweiflung oder auch Depressionen aus. Das Leben läuft unübersehbar aus. Das Ende jeglicher Zukunft kommt in Sicht. Wer einem Lebensentwurf ohne Gott folgt, kann dieser Tatsache nur mit bleierner Resignation begegnen. Eine wirkliche Lösung steht nicht zur Verfügung.

Menschen, die einem Lebensentwurf ohne Gott folgen, haben ein Problem mit der Zukunft.

Unbegrenzte Zukunft

Ein Leben mit Gott ist dagegen ein Leben mit Zukunft

Das hängt damit zusammen, dass Gott ewig ist. Er in Person ist das Leben. Und dieses Leben ist ewig. Ist grenzenlos. Ist endlos und endlos und endlos.

In der nunmehr 4000jährigen Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel kamen und gingen viele, viele Menschen. Er aber blieb. Blieb immer derselbe. Blieb immer der Ewige. Ohne Begrenzung. Ohne Ende.

In der Geschichte Gottes mit Menschen weltweit, die ihm vertrauten und eine persönliche Beziehung zu ihm eingingen, war es genauso: Er zeigte sich als der Lebendige. Der Ewige. Ohne Begrenzung. Ohne Ende.

Das heißt: Wer immer durch Jesus eine verbindliche Beziehung zu Gott eingeht, geht eine Beziehung zu einem Leben ein, das ewig ist. Wer Gott die Tür seines Lebens öffnet, lässt zusammen mit ihm ewiges, unbegrenztes Leben hinein. Er hat darum Zukunft. Er hat auf jeden Fall Zukunft, egal, wie sein Leben auf der Erde im Detail läuft. Wer sich auf Gott einlässt, wird ewig. Und ganz wichtig: Diese Zukunft wird auch durch den leiblichen Tod nicht abgebrochen. Sie geht nach dem Schritt über die schmale Schwelle des Todes unverändert weiter.

Tod (und damit begrenzte Zukunft) sind immer das Problem derjenigen, die Gott als Konkurrent und Bedrohung ihrer Freiheit empfinden und sich darum von ihm emanzipieren. Sie emanzipieren sich damit von Zukunft und Leben. Sie begrenzen ihre Zukunft auf ein paar Jahrzehnte. Sie liefern sich selbst dem Tod aus. Der Tod ist eine Nebenwirkung der Trennung von Gott.

Ewiges Leben heute

Wo aber zeigt sich das ewige, unbegrenzte Leben, das unabdingbar zu Gottes Wesen gehört? Es zeigt sich  heute und jetzt im Leben derer, die Gott lieben. Hier ist ein Beispiel:

Es ist der 13. Juni 1853. Der Waisenhausgründer George Muller in der englischen Stadt Bristol steht vor einer schier unüberschaubaren Herausforderung. Er ist verantwortlich für 1500 Waisenkinder, hat aber kein Geld, sie zu ernähren. Muller schreibt über diesen Tag: „Wir waren nun sehr arm. Ich hatte zwar noch zwölf Pfund in der Kasse. Aber wir mussten dringend Mehl besorgen: 10 Sack brauchten wir allein an Mehl. Es fehlte auch an Seife. Im Haus waren die Handwerker an der Arbeit, um dringend nötige Reparaturen vorzunehmen. Auch die warteten auf ihr Geld. Dazu kamen die üblichen laufenden Ausgaben von 70 Pfund pro Woche. Am Samstag war auch noch der große Heißwasserkessel kaputt gegangen und musste umgehend in Stand gesetzt werden, was wiederum 25 Pfund verschlingen würde. Insgesamt brauchten wir hundert Pfund sofort.

Als ich an diesem 13. Juni, einem Montag, durch die belebten Straßen Bristols zum Waisenhaus ging, sprach ich mit dem Herrn im Gebet. Ich schilderte ihm unsere Lage und bat ihn darum, uns viel Geld zu schicken. Und so kam es auch. Ich bekam an diesem Morgen dreihundert Pfund geschenkt. Es war mehr, als wir brauchten.

 

Die Freude, die ich empfand, kann ich nicht beschreiben! Ich ging in meinem Zimmer unaufhörlich auf und ab. Tränen der Freude und der Dankbarkeit liefen mir über das Gesicht. Ich lobte Gott von ganzem Herzen und stellte mich Ihm neu zum Dienst zur Verfügung. Die Erfahrung der Güte und Freundlichkeit überwältigte mich.“[2]

 

Das ewige, unbegrenzte Leben, das unabdingbar zu Gottes Wesen gehört, zeigt sich heute und jetzt im Leben derer, die Gott lieben.

 

Eine machtvolle Demonstration

 

Vor allem aber zeigt es sich in der leiblichen Auferweckung Jesu von den Toten. Die Auferstehung Jesu ist eine machtvolle Demonstration des unbegrenzten, ewigen Lebens, das allein bei Gott zu finden ist.

 

Jesus starb sehr real knapp außerhalb der Stadtmauern Jerusalems an einem Hinrichtungskreuz das römische Henker für ihn errichtet hatten. Er wurde ebenso real in ein leeres Grab gelegt und dort in Leinentücher eingenäht. Am dritten Tag danach verließ er - wiederum sehr real - auf eigenen Füßen sein Grab, auferweckt zu einem neuen Leben. Hier sind einige der Gründe, warum das so sicher ist[3].

  1. Jesus sagte seine Auferstehung zu seinen irdischen Lebzeiten voraus.
  2. Das Alte Testament (also der erste Teil der Bibel) sagte seine Auferstehung ebenfalls voraus.   
  3. Sein Felsengrab war nach seiner Auferstehung leer. Die Leinentücher, in die man ihn eingenäht hatte, ebenso. Wenn seine Gegner die Nachricht von seiner Auferstehung hätten stoppen wollen, hätte sie lediglich seinen Leichnam präsentieren müssen. Aber genau das konnten sie nicht, ja, Sie versuchten es nicht einmal.
  4. Viele Menschen sahen den auferstandenen Jesus mit eigenen Augen. Sie sahen sein Gesicht, berührten ihn, hörten seine Stimme und sahen zu, wie er aß.
  5. Das Leben der Jünger Jesu wurde massiv verändert. Als Jesus verhaftet wurde, flohen sie, versteckten sich und leugneten, Jesus überhaupt zu kennen. Nachdem er auferstanden war, verkündeten sie furchtlos überall, dass Jesus von den Toten auferstanden sei. Viele bezahlten mit ihrem Leben dafür. Aber auch das konnte die Christen nicht aufhalten.
  6. Die Auferstehung Jesu wurde die zentrale Botschaft der ersten Christen. Trotz massiver Verfolgung ließen sie nicht davon ab.
  7. Viele Frauen und Männer heute bezeugen, dass der auferstandene Jesus ihr Leben verändert hat. Sie bezeugen das nicht nur wegen der historischen und biblischen Beweise, sondern weil Jesus ihr Leben auf wunderbare Weise berührt hat.

Wer durch Jesus eine persönliche Beziehung zu Gott bekommen hat, hat unbegrenzte Zukunft. 

 

[1] Michael Green (Hrsg.), Illustrations For Biblical Preaching, Grand Rapids, Michigan, 1990, S. 194. (Übersetzung durch den Autor)

[2] Answers To Prayer, By George Muller, http://www.wholesome-words.org/ biography/muller8.html. 

[3] http://www.sermonillustrations.com/a-z/r/resurrection.htm

 Kurt E. DeHaan

(Fortsetzung folgt)