Gott hat ein brennendes Herz.

Quelle:  pixabay
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Gott hat ein brennendes Herz.

Unter der Überschrift: Englischer Soldat findet Sohn nach 53 Jahren“ war vor ein paar Jahren Folgendes in den Zeitungen zu lesen:

 

Nach 53 Jahren haben sie einander gefunden – Vater und Sohn. Der britische Soldat Brian Platt und sein Sohn Ralf wollen sich treffen. Eine jahrzehntelange Geschichte findet ihr Ende. Wie konnte es dazu kommen?

 

Der 77-jährige Ex-Soldat Brian Platt weiß, dass er einen Sohn hat. 1962 ist er geboren worden. Aber die flüchtige Beziehung zu einer 18-jährigen Deutschen, aus der sein Sohn damals hervorgegangen ist, bestand schon zur Zeit der Geburt von Ralf nicht mehr. Brian Platt weiß nicht, wie sein Sohn heißt. Auch den Namen seiner damaligen Freundin hat er längst vergessen. Aber er will seinen Sohn finden. Er sucht und sucht. Jahrzehntelang. Aber die Suche bleibt erfolglos. Dann schlilich, mit 77 Jahren wagt er einen letzten verzweifelten Versuch. Er erzählt einer deutschen Zeitung seine Geschichte und bittet um Veröffentlichung. All dies in der vagen Hoffnung, seinen Sohn doch noch irgendwie zu finden. Viele Menschen lesen die Geschichte von dem Vater, der seinen Sohn sucht. Über 700-mal wird sie in facebook geteilt.

 

Irgendwann bekommt Ralf den Artikel in die Hände. Und mit jeder Zeile, die er liest, wird ihm klarer: Ich bin ein Teil dieser Geschichte. Nein, viel mehr: Diese Geschichte ist meine Geschichte. Der Mann, der Anfang der 60er-Jahre als Soldat der British Army südlich von Bremen stationiert war, sucht mich. Brian Platt muss mein Vater sein.

 

Es ist ein komisches Gefühl, wenn man mit 53 Jahren durch einen Artikel erfährt, wer der eigene Vater ist. Ralf greift zum Telefon und ruft in der Redaktion der Zeitung an: Mein Name ist Ralf Leuchtenberg, sagt er. „Ich glaube, ich bin der, den Sie suchen.“ Die Zeitung nimmt daraufhin Kontakt zu Brian Platt auf: „Ja, das ist definitiv mein Sohn“, sagt Platt. „Jetzt, wo ich den Namen Leuchtenberg höre, erinnere ich mich.“ Bald sucht Ralf Leuchtenberg den Kontakt zu seinem Vater. Und Brian Platt meldet sich bei ihm. „Ja“, sagt Ralf, „narlich will ich ihn bald kennenlernen.[1]

 

Ein Vater sucht sein Kind ... Er sucht und sucht, und gibt nicht auf, bis er es gefunden hat. Und genau darum geht es auch an Weihnachten. Es geht ganz einfach darum: Gott sucht Sie. Und zwar tut er das noch viel, viel inniger und viel, viel beharrlicher, als Brian Platt seinen Sohn gesucht hat. Er sucht sie, weil er eine Beziehung zu Ihnen knüpfen will.

 

In der Bibel gibt es einen Satz, der diese Suche Gottes nach uns Menschen haargenau auf den Punkt bringt. Dieser Satz lautet so: Denn so hat Gott der Welt seine Liebe gezeigt: Er gab seinen einzigen Sohn, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht ins Verderben geht, sondern ewiges Leben hat. (Die Bibel, Johannesevangelium 3,16)

 

Gott sucht Sie, weil er eine Beziehung zu Ihnen haben möchte. Und darum gibt er seinen Sohn Jesus. Der kommt vom Himmel auf die Erde und wird ein Mensch. Ein höchst ungehnliches, dramatisches Ereignis. Ist es für Gott das reinste Vergnügen gewesen, Mensch zu werden? War das ein Klacks für ihn? Eine seiner leichtesten Übungen?

 

Nein, es erforderte einen gigantischen Verzicht!

 

Jesus war Gottes Sohn, er verliden Himmel. Dort hatte er perfekte Gemeinschaft mit dem Vater. Dort gab es keinen Tod, keinen Schmerz, keine Klage, kein Unrecht. Dort gab es ein völlig harmonisches Miteinander. Und Jesus verzichtete auf all das, auf seine Macht und Herrlichkeit, auf seine Rechte als Sohn Gottes und wurde Mensch. Er begab sich herab auf den Planeten Erde, auf dem Schmerz und Tod und Klage und Unrecht im Überfluss zu finden sind und auch ihn mit voller Wucht trafen! Er lebte als Mensch mitten unter uns, und das war ein Riesenverzicht! Er tat es aus Liebe zu uns, um uns zu zeigen, dass Gott wirklich unsere Nähe sucht und uns für sich wiedergewinnen will!

 

Ja, Gott will Sie, genau Sie! Er ist kein Gott, der weit entfernt von uns ist, unbewegt, gleichgültig und kalt. Er ist nicht wie das sogenannte Schicksal: taub, blind und gleichgültig. Er sucht Sie. Er will Sie. Er will eine Beziehung zu Ihnen. Sein Herz brennt für Sie. Darum ließ er Jesus in die Welt kommen.

 

Wie haben Sie im vergangenen Jahr gelebt? Ich nehme an, manchmal haben Sie sich gefreut, manchmal haben Sie sich auch geärgert. Sie hatten Erfolg, haben aber auch Niederlagen einstecken müssen. Sie haben erlebt, wie schön das Leben sein kann. Aber sie haben auch dunkle, einsame Stunden erlebt. Sie waren manchmal gut drauf, manchmal aber auch leer, verzweifelt oder genervt. Sie haben gearbeitet und Urlaub gemacht. Sie haben geliebt, und Sie wurden enttäuscht. Sie haben gehofft und gezweifelt. Sie kamen voran und erlebten Rückschläge. Sie haben getrauert und waren guten Mutes.

 

Aber wie oft haben Sie in den vergangenen zlf Monaten daran gedacht, dass das Herz Gottes für Sie brennt? Wie oft haben Sie das im zurückliegenden Jahr wirklich im Herzen gespürt, dass Gott Sie sucht und sich danach sehnt, eine Beziehung zu Ihnen zu haben?

 

Gott hat ein brennendes Herz für Sie und für jeden anderen Menschen. Er sucht Sie und will Sie gerne finden. Darum hat er vor 2000 Jahren seinen Sohn Jesus geschickt. Er wollte ein für alle Mal klarmachen, dass er ein brennendes Herz hat für uns Menschen! So hat Gott der Welt seine Liebe gezeigt: Er gab seinen einzigen Sohn, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht ins Verderben geht, sondern ewiges Leben hat.

 

 „Schön wär´s“, sagen manche. Aber es spricht zu viel dagegen! Mein Ehepartner hat mich verlassen. Zu Weihnachten bin ich dieses Jahr allein. Die Kinder melden sich kaum noch. Ich schlage mich mit Krankheit herum und weiß nicht, wie alles enden wird. Schmerzen rauben mir den letzten Nerv. Manchmal wird mir die Last des Lebens einfach zu schwer. Und da soll ich glauben, dass Gottes Herz für mich brennt? Nein, tut mir leid, das kann ich nicht glauben. Ich nicht! Gehen Sie mir weg mit all dem frommen Kram!

 

So äußern sich manche Menschen, vielleicht sogar viele. Und sie verzweifeln an Gott. Sie kriegen das nicht mehr zusammen: die Erfahrungen ihres Lebens einerseits und die Tatsache, dass Gottes Herz für sie brennt andererseits. Sie geben auf. – Ich kann das gut verstehen. Denn dieser Planet, auf dem wir leben, die Erde, ist manchmal wirklich ein düsterer und eiskalter Ort. Ja, es gibt himmelschreiende Ungerechtigkeit! Ja, es gibt schlimme Erfahrungen! Menschen werden verletzt, gedemütigt, vernachlässigt, geschunden, betrogen, unterdrückt und kaputtgemacht. Es ist schrecklich, was Menschen sich einander antun.

 

Und weil Gott all das sieht, setzt er ein machtvolles Zeichen. Er schickt seinen Sohn Jesus, um uns zu zeigen: Ich bin da. Ich bin wirklich da! Ich sehe, was los ist! Und ich habe ein brennendes Herz für dich. Für mich gibt es keine Menschenmassen. Ich sehe immer den Einzelnen. Ich sehe dich! Ich suche dich mit aller Kraft und möchte dich finden und eine persönliche Beziehung mit dir haben. Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben.

 

Schauen Sie deshalb nicht auf die Erfahrungen Ihres Lebens, wenn Sie etwas von der Liebe Gottes sehen wollen! Schauen Sie dahin, wo Gottes Liebe zu finden ist. Richten Sie Ihren inneren Blick auf Jesus, der den Himmel verließ, um uns zu suchen und zu finden. Als Jesus vor zweitausend Jahren in Bethlehem geboren wurde, da erreichte diese Suche Gottes ihren Höhepunkt. Und sie hat seitdem nie aufgehört. Im Gegenteil, bis heute sucht Gott Menschen, die aus ihrer Verlorenheit herauswollen und mit ihm im Zentrum ihres Lebens leben wollen.

 

Weihnachten heißt: Gott sucht Sie und möchte Sie finden! Er möchte in Ihrem Leben zum Zug kommen. Er möchte Ihre Verlorenheit beenden. Er drängt sich Ihnen nicht auf. Aber er lädt Sie ein. Weihnachten heißt: Gott will Sie und sucht Sie. Er wird nicht ruhen noch rasten, bis seine Suche auch bei Ihnen zum Ziel gekommen ist.