Verschwörungstheorien und ihre Hintergründe (2)

Verschwörungstheorien sind nicht darum erfolgreich, weil sie überzeugende Fakten liefern (das tun sie definitiv nicht!). Sondern: Sie werden darum akzeptiert, weil sie eine ansonsten unkontrollierbare Angst scheinbar entschärfen. Der Boden, auf dem Verschwörungstheorien gedeihen, sind nicht Fakten, sondern Angst: Die Furcht, alles zu verlieren, letztlich die Furcht vor einem frühen Tod. Erfolg und Ausbreitung von Verschwörungstheorien spiegeln die Größe und das Ausmaß von Angst wider, die in der Bevölkerung eines Landes umgehen.

Interessant ist nun, dass die Bibel diese menschliche Drucksituation kennt und benennt. Im Buch des Propheten Jesaja (Jesaja 8, 12 – 13 NEÜ) heißt es bezeichnend: "Ihr sollt nicht alles Verschwörung nennen, was dieses Volk Verschwörung nennt! Ihr müsst nicht fürchten, was sie erschreckt! Doch Jahwe, den allmächtigen Gott, den sollt ihr heilighalten!  Vor ihm sollt ihr euch fürchten.“

Die Bibel weiß darum, dass Menschen unter existentiellen Bedrohungen zur Flucht in Verschwörungstheorien neigen und warnt davor, bei dieser Flucht mitzumachen. Stattdessen gibt sie der Furcht eine neue und gute Richtung: Sie weist darauf hin, wer allein zu fürchten ist: Der Gott der Bibel. Denn er ist unendlich viel größer, als es jede akute existentielle Bedrohung sein kann.

Aber damit nicht genug. Die Bibel spricht auch davon, dass existentielle Furcht unter den Menschen kontinuierlich zunehmen wird, je weiter die Geschichte der Menschheit fortschreitet. In der Zielgeraden der menschlichen Geschichte – so hat es Jesus angekündigt – wird die Angst zunehmen und übermächtig werden, und zwar weltweit. Jesus sagte: In Erwartung der schrecklichen Dinge, die noch über die bewohnte Erde kommen, werden die Menschen vor Angst vergehen.“ (Lukasevangelium 21, 26 NEÜ).

Bemerkenswert ist dabei, welche Antwort Jesus auf diese Drucksituation bereithält. Er sagte: „Wenn das alles anfängt, dann hebt den Kopf und richtet euch auf, denn dann ist eure Erlösung nicht mehr weit.“ (Lukasevangelium 21, 28 NEÜ)

Jesus sagt das nicht pauschal zu allen Menschen. Er sagt es zu denen, die Zukunft bei Gott haben.

Was für Menschen sind das?

Es sind die, die durch Buße und Bekehrung zu Jesus Anteil an Gottes unendlicher, guter Zukunft bekommen haben. Denn die brauchen sich nicht mehr von ihrer Angst knechten zu lassen. Die können ihre Köpfe heben mit Zuversicht und Gelassenheit in die Zukunft zu gehen. Denn sie  wissen, dass sie auf jeden Fall Zukunft haben: Gute Zukunft. Unbegrenzte Zukunft. Sie wissen: Über Gott kommt nichts mehr. Er bestimmt jedes Detail der Zukunft. Und bei ihm bin ich auf jeden Fall geborgen und sicher.

Um sich greifende Angst und Ausbreitung obskurer Verschwörungstheorien zeigen, wie verloren, wie ausgeliefert Menschen sind, die ohne Jesus, ohne Gott leben. Was die Menschen in unserm Land und weltweit darum brauchen, ist die umfassende und entschlossene Hinwendung zu Jesus. Was Christen in evangelikalen Gemeinden brauchen, ist eine geistliche Bewältigung dominanter  Ängste durch eine neue und tiefere Hingabe an Jesus, den Herrn aller Herren und König aller Könige. Prediger, Pastoren und Seelsorger haben hier eine besondere Verantwortung: Sie müssen ihre Gemeinden geduldig und kontinuierlich lehren, existentielle Furcht geistlich zu bewältigen und nicht durch Verschwörungstheorien.

Jesus allein ist der Schlüssel zu einer guten, hellen Zukunft. Er allein ist der Schlüssel zur Überwindung von Existenzängsten, die Menschen in die Panik treiben können.