Die Wahrheit hat keine Alternative. (4)

Nun ist es so: Wo die Botschaft der Bibel ohne Kompromisse laut ausgesprochen wird, da gibt es Widerstand. Er muss kommen. Es geht nicht anders. Denn an der Wahrheit scheiden sich die Geister. Immer! Man kann das sehr klar an Jesus sehen:

 

Überlegen wir mal: Wie war das bei Jesus, als er begann öffentlich aufzutreten und die Wahrheit Gottes laut zu sagen: Nun, es gab einen strahlenden Anfang. Jesus war beliebt. Jesus war enorm populär. Die Menschen hatten noch nie jemanden wie ihn gehört. Sie hatten noch nie jemanden wie ihn gesehen. Massen von Menschen strömten herbei, wo immer Jesus auftauchte. Und sie wollten ihn gar nicht mehr gehen lassen. Lukas berichtet:  "Bei Tagesanbruch ging er aus dem Haus fort an eine einsame Stelle. Doch die Leute suchten ihn, bis sie ihn gefunden hatten. Sie wollten ihn festhalten und verhindern, dass er von ihnen wegging. (Lukasevangelium 4, 42).

 

Und wie kam das, dass es einen derartigen Run auf Jesus gab? Ganz klar: Er hatte eine Art, über das Leben mit Gott zusprechen, die war outstanding, die war noch nie dagewesen. „Er lehrte in den Synagogen und wurde von allen hoch geachtet“, berichtet das Lukasevangelium (Lukasevangelium 4, 15). Und weiter: Jesus heilte so sehr viele Menschen und befreite so viele andere von okkulten Bindungen. Und die Menschen konnten nicht fassen, was sie sahen: "Alle gerieten außer sich", schreibt Lukas, "lobten Gott und sagten voller Furcht: "Unglaubliches haben wir heute gesehen." (Lukasevangelium 5, 26)

 

Also: Es war ein strahlender Beginn, voller Hoffnung, voller Begeisterung. Aber es blieb nicht dabei. Sehr schnell haben Pharisäer, Gesetzeslehrer und Schriftkundige erkannt, dass Jesus für sie eine Bedrohung darstellte. Denn was er sagte, griff sie an. Griff ihre Religion an. Griff ihre Macht an. Griff ihre Positionen an, die sie in der Gesellschaft erreicht hatten. Jesus war für sie die gefährlichste, lebende Person im Land. Denn es war unbestreitbar, dass Jesus in der Kraft Gottes handelte. Anders waren die zahllosen Heilungen einfach nicht zu erklären. Und ausgerechnet Jesus griff nun das religiöse System der Pharisäer und Gesetzeslehrer und Priester an. Er griff nicht die Prostituierten an, nicht die verhassten Zöllner, auch nicht das Gesindel und Gesocks im Land. Klar, er war besorgt über ihre Sünde und rief sie zur Umkehr. Aber er griff sie nicht an. Er verbrachte viel Zeit mit ihnen und war für sie da.

 

Und so wurden Pharisäer, Gesetzeskundige und Priester sehr schnell zu Feinden von Jesus. Es wurde alles sehr schnell sehr ernst. Denn Jesus griff ihre Religion an, die aus vielen hundert kleinen und großen Vorschriften bestand, die zu befolgen waren. Jesus griff das an, was Pharisäern, Gesetzeslehrern und Priestern am allerwichtigsten und am allerwertvollsten war.

 

Und warum tat Jesus das? Weil er Streit suchte? Weil er ein Rechthaber war, der niemanden neben sich dulden konnte? Weil er ein Sturkopf war, der sich an anderen reiben musste?  Nein, er tat das, weil die Religion der Priester und Pharisäer den Menschen den Weg in den Himmel verbaute. Es war eine menschengemachte Religion, die zwar hochreligiös auftrat, aber in die Verlorenheit führte. Und deswegen musste Jesus sie angreifen.

 

Und wie hat Jesus das gemacht? Er hat das nicht nur so allgemein gemacht. Das auch! Vor allem aber hat er es direkt, also von Angesicht zu Angesicht gemacht! Wenn die Pharisäer, die Gesetzeskundigen, die Priester auf ihn zukamen und ihm Vorwürfe machten: „Warum tust du das?“ dann hat er ihnen geantwortet: Direkt. Von Angesicht zu Angesicht. Und was hat er ihnen gesagt: Die Wahrheit. Einfach die Wahrheit. Er hat ihnen gezeigt, dass das Evangelium der Gnade nicht mit menschengemachter Religion kombiniert werden kann. Er hat ihnen gezeigt, dass das Evangelium der Gnade nicht mit Fehlern und Irrtümern kombiniert werden kann.

 

Jesus hat dabei nie unnötig provoziert. Er hat nicht bewusst verletzt. Er war nicht unnötig hart. Aber er hat die Wahrheit gesagt. Immer die Wahrheit. Ohne Abstriche. Ohne Zurückweichen. Und warum hat er das getan? Antwort: Weil die Wahrheit Gottes wichtiger ist als alles andere! Weil die Wahrheit Gottes – wie die Bibel sie präsentiert – wichtiger ist als alles andere! Sie hat keine Alternative!

 

(Fortsetzung folgt)