Winternacht.

Quelle:  pixabay
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Es geschah an einem Weihnachts-Abend im Mittelwesten der USA. Ein Mann, dessen Frau und Kinder Christen waren, er jedoch nicht (er lehnte den Glauben an Jesus ab), saß an diesem Abend allein an seinem Kaminfeuer. Draußen herrschte dichtes Schneetreiben. Es war kalt und sehr stürmisch. Seine Frau und die Kinder waren zum Gottesdienst in die Kirche im Dorf gegangen. Er saß am Feuer und las die Zeitung.

 

Plötzlich hörte er ein lautes dumpfes Klopfen. Wieder und wieder. Im ersten Moment dachte er, jemand sei an die Haustür, stand auf und öffnete. Aber da war niemand. Kopfschüttelnd kehrte er zu seinem Sessel zurück, aber das seltsame Geräusch kam wieder.

 

Verwirrt fragte sich der Mann, was das wohl sein könne. Dann begriff er, dass das Geräusch vom Fenster herkam. Irgendetwas prallte dumpf ans Fenster. Er zog die Gardinen beiseite und sah zu seinem Erstaunen einen Schwarm von Vögeln, die immer wieder gegen das Fenster flogen. Da begriff er: Die Vögel suchten in dem Schneesturm verzweifelt einen Unterschlupf, fanden aber keinen. Sie hatten das warme Licht im Fenster gesehen und versuchten nun, in die rettende Wärme zu gelangen. Sie waren dem Kältetod nahe.

 

Der Mann hatte es abgelehnt, mit seiner Familie in den Gottesdienst zu gehen, fühlte aber jetzt großes Mitleid mit den erschöpften Tieren. Er fragte sich, wie er ihnen wohl helfen könnte. Er zog den Mantel an und ging nach draußen in die Kälte. Immer wieder versuchte er, die Vögel davon abzuhalten, weiter gegen die Scheibe zu fliegen und sich so irgendwann selbst zu töten. Vergeblich.

 

Dann rannte er zu seiner Scheune und öffnete sie weit. Er pfiff und scheute die Tiere, um sie in die Scheune zu treiben. Aber sie reagierten nicht. Er holte sogar Korn und Brot herbei und streute eine Spur bis zum Eingang der Scheune. Aber die armen Tiere folgten der Spur nicht.

 

Deprimiert sagte er zu sich selbst: „Wenn ich bloß mit ihnen Kontakt aufnehmen könnte. Dann könnte ich ihnen sagen, dass ich ihnen nichts Böses will. Dann könnte ich ihnen sagen, dass die Scheune Schutz und Wärme für sie alle bietet und dass sie aufhören sollen, sich an der Fensterscheibe zu Tode zu fliegen. Aber ich bin ein Mensch und sie sind Vögel. Und wir sprechen nicht dieselbe Sprache. Wenn ich bloß ein Vogel werden könnte, dann könnte ich es ihnen sagen.“ 

 

In diesem Moment traf es ihn wie ein Schlag. Die ganze Bedeutung von Weihnachten wurde ihm in diesem Moment deutlich. Eine Menschheit ohne Gott brachte sich selbst den Tod an der Barriere, die sie von der Wärme der Liebe Gottes trennte, bis -, ja bis Gott selbst ein Mensch wurde und den Menschen den Weg zur Rettung zeigte.