Rettung für Todeskandidaten

Quelle:  pixabay
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Es geschah in einem Fluss des nord-australischen Litchfield Nationalparks, 160 Kilometer südlich der Stadt Darwin: Vor den Augen ihres Ehemannes wird die 36-jährige Wendy Pethrick plötzlich von einem riesigen Leistenkrokodil angegriffen und ins Wasser gezogen. Wendys Ehemann Norm zögert keine Sekunde: Mutig springt er dem Reptil hinterher ins Wasser und schwingt sich auf den Rücken des Tieres. Dort sticht er immer wieder in dessen Augen und bringt das Krokodil auf diese Weise dazu, sein Opfer loszulassen. Überrascht und verwirrt von dieser Attacke schwimmt das Krokodil davon, ohne sich auf den Kampf mit einem zweiten Menschen einzulassen.

 

Das war wirklich eine dramatische Rettungsaktion, oder? Ohne das mutige Eingreifen ihres Ehepartners hätte Wendy Pethrick vermutlich keine Chance gehabt. Sie wäre eine Todeskandidatin gewesen.

 

Berichte über so spektakuläre Rettungsaktionen hören oder lesen wir ganz gern. Sie berühren unwillkürlich unseren Sinn für Dramatik und Spannung. Und erleichtert atmen wir auf, wenn am Ende alles gut ausgegangen ist.

 

Es gibt ein Buch, das auch über die Rettung von Todeskandidaten berichtet: Und das ist die Bibel. Sie will Rettung bringen für Todeskandidaten. An einer Stelle in der Bibel heißt es: "Ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden." (Die Bibel, Epheserbrief 2, 1)

 

Natürlich stellt sich an dieser Stelle sofort die Frage: Wer sind diese Todeskandidaten? Sind es vielleicht irgendwelche grundüblen Bösewichter und Ganoven, versackte Typen, die moralisch Lichtjahre von uns entfernt sind? Ja, die auch. Aber die nicht allein. Die Bibel macht deutlich: Von Natur aus sind alle Menschen Todeskandidaten. Sie leben zwar, das heißt: Sie laufen herum, essen und schlafen, gehen ihrem Beruf nach, haben Spaß und Vergnügen, lachen, weinen und verlieben sich ... Aber das Entscheidende zum Leben fehlt ihnen. Es ist schlicht nicht da. Und darum ist der Tod mitten in ihrem Leben drin. Hat jedes Anrecht auf sie. Und wenn nichts Entscheidendes geschieht, dann bleibt es dabei.

Von Natur aus sind alle Menschen Todeskandidaten.  Nun ist eines der deutlichsten Kennzeichen für den Tod eines Menschen die Unfähigkeit des Körpers auf irgendetwas von außen zu reagieren. Ein Toter kann nicht  reagieren: Nicht auf Licht oder Töne, nicht auf Berührung oder Schmerz. Er ist ohne jede Empfindung.

Im November 1998 kam es in der schwedischen Stadt Göteborg zu einem Brand in einer Diskothek, bei dem 60 Menschen ums Leben kamen. Als die Feuerwehr den Brand endlich gelöscht hatte, wurden die Toten in einem Saal nebeneinander aufgebahrt. Und nun geschah etwas, das diejenigen, die es miterlebten, innerlich schwer erschüttert hat: In den Jackentaschen der aufgebahrten Toten klingelten die Handys. Am anderen Ende waren zutiefst besorgte Eltern und Angehörige, die pausenlos und voller Verzweiflung versuchten, ihre Kinder oder Verwandten zu erreichen. Aber diejenigen, denen die Anrufe galten, die konnten sie nicht mehr beantworten. Sie waren ja tot. Und: Egal, wie viel Tränen die am anderen Ende vergossen, die Toten blieben stumm. Nichts konnte sie mehr erreichen. Nur die Handys klingelten und klingelten. Hoffnungslos.

Tote reagieren nicht. Sie sind empfindungslos. Sie sind abgeschnitten von allem, was um sie herum vorgeht. Und wenn die Bibel von den Menschen sagt, dass sie tot sind durch ihre Übertretungen und Sünden, dann meint sie damit, dass sie empfindungslos sind für Gott. Sie können keinen Kontakt zu ihm aufnehmen. Sie können ihm nicht antworten. Sie sind abgeschnitten von ihm. Und darum sind sie tote Leute.

Warum sagt die Bibel das so krass? Nun, sie sagt das so krass, weil es so krass  ist!

Lassen Sie mich erklären: Sie und ich, einfach jeder Mensch, der über diese Erde geht, wir wurden gemacht, um Gott zu lieben und zu Seiner Ehre zu leben. Dafür sind wir Menschen da. Und zwar nicht irgendeinen Gott: Nicht den Kopfnicker-Gott, der zu allem „Ja“ und „Amen“ sagt, was wir tun. Nicht den sogenannten „Herrgott“, der bei Familienfeiern als schmückendes Beiwerk zuweilen Verwendung findet. Nicht den lieben Gott, der nichts anderes ist als eine lahme religiöse Beruhigungspille. Und erst recht nicht den Kammerdiener-Gott, den man heute herbeipfeifen und morgen wieder wegschicken darf. Nein, wir wurden gemacht, um den lebendigen, heiligen Gott zu lieben. Er ist der Schöpfer der Welt, ohne den es uns nicht gäbe. Er ist der Richter, dessen Autorität und Reinheit wir nichts entgegenzusetzen haben. Er ist der Vater, der uns liebt wie niemand sonst. Und er ist der Erlöser, der buchstäblich alles (auch das Wertvollste und Kostbarste) bedenkenlos einsetzen und weggeben würde, nur damit wir nicht Schaden nehmen. Ohne ihn fließt kein Blutstropfen. Ohne ihn funktioniert kein Herzschlag! Und ihn zu lieben und ihn mit unserem Leben zu ehren, dazu wurden wir geschaffen: Sie und ich und alle anderen auch.

Und darum gilt: Wer sich von diesem, einen, lebendigen Gott abwendet, der dreht sich selbst den Lebenshahn zu. Wer sich von Gott abwendet, der hat nur noch eines vor sich: Den Zerfall seines Lebens. Den Zerbruch. Den Tod. Es kann nicht anders sein! Und die Ursache dafür sind unsere Übertretungen und Sünden. Die schneiden uns von Gott ab! Radikal! So einfach, so direkt, so unverblümt sagt das die Bibel. Natürlich ist das kein schönes Thema. Ich würde auch lieber über etwas anderes schreiben. Aber es wäre gefährlich, an dieser Stelle auszuweichen. Die Bibel ist in mancher Hinsicht nämlich wie ein guter Arzt. Sie stellt eine Diagnose. Sie sagt uns, wie es steht um uns. Sie schont uns nicht dabei! Denn sie weiß: Die Diagnose muss sein, sonst kann uns nicht geholfen werden.

Aber bitte, sagen manche, die das hören: „Ich habe doch noch nie in meinem Leben einem Menschen etwas zuleide getan.“ Wie kann die Bibel da so etwas Schreckliches über mich behaupten?!

„Ich habe doch noch nie in meinem Leben einem Menschen etwas zuleide getan.“ Diesen Satz kann man öfter hören: Zum Beispiel, wenn Menschen krank geworden sind und im Krankenhaus liegen, dann sagen sie diesen Satz häufiger: „Was habe ich Gott nur getan, dass er mich so straft. Ich habe doch noch nie in meinem Leben einem Menschen etwas zuleide getan.“ Stimmt dieser Satz eigentlich?

Nun, ich glaube, dass dieser Satz (und andere ähnliche Sätze) eine Selbsttäuschung sind. Wer im Ernst behauptet, er habe noch nie in seinem Leben einem Menschen etwas zuleide getan, der täuscht sich selbst. Wir brechen Gottes Gebote sehr oft. Manchmal bemerken wir das gar nicht mehr, weil alle anderen um uns herum es genauso machen. Manchmal verdrängen wir es auch, weil es an unserem positiven Bild von uns selbst kratzt. Und manchmal sind wir vielleicht sogar noch stolz darauf, zum Beispiel, wenn wir´s einem anderen, der uns geärgert hat, mal so richtig gegeben haben. Er ist also leider wahr, dieser kantige, unbequeme Satz aus der Bibel: "Ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden."

Nun ist es so: Gott sieht unsere Lage. Er sieht den Tod, der uns im Griff hat. Er sieht unsere Tendenz, ihn (Gott) auszusperren aus unserm Leben. Und er sieht auch das Gewicht der Schuld, das an jedem Menschen hängt. Und er liebt uns trotzdem! Mehr noch: Er liebt uns so, dass er bereit ist, sich diese Liebe etwas kosten zu lassen. Man könnte sagen: Gott ist ein Gott, der zahlt!

Wofür zahlt er denn? Er zahlt dafür, dass er uns retten kann. Er zahlt dafür, dass er uns unsere beschämende Gleichgültigkeit ihm gegenüber vergeben kann und die Schuld, die uns von ihm trennt. Womit zahlt er? Er zahlt mit dem Leben seines Sohnes Jesus. Soviel setzt Gott ein. Weil er uns lieb hat.

„Sagen Sie mal“, fragen manche, „wenn Gott ein Gott der Liebe ist, warum akzeptiert er dann die Menschen nicht einfach, wie sie sind? Warum vergibt er ihnen nicht einfach so? Warum dieser schreckliche, blutige Tod seines Sohnes Jesus an einem großen hölzernen Kreuz? Das ist doch eine Beleidigung des guten Geschmacks!"

Ja, warum? Die Antwort ist verblüffend einfach: Darum, weil Gott heilig und gerecht ist. Er geht über das, was Menschen von ihm trennt, nicht einfach hinweg. Das würde seinem Charakter total widersprechen. Sünde muss gesühnt werden, sonst kann sie nicht aus der Welt geschafft werden. Man könnte auch sagen: Einer muss gerade stehen für die Sünde, die Gott hasst. Einer muss sein Leben geben als Sühne. Und damit wir das nicht sein müssen, hat Gott das selbst übernommen. So weit geht er, um uns zu retten. Bis zum Tod seines Sohnes an einem großen hölzernen Kreuz. Soweit! Jesus bezahlte mit seinem Leben, damit Sie und ich nicht zahlen müssen. Und: Wer Jesus für sich bezahlen lässt, der bekommt  das Leben, das in Gottes Augen  das einzig normale Leben ist: Ein Leben, in dem Gott wohnt. Ein Leben, in dem Jesus der Herr ist. Ein Leben, das die hinreißende Größe Gottes widerspiegelt. Ein ewiges Leben, das der Tod nicht töten kann.

Wollen Sie dieses Leben? Dann bitte: Sprechen Sie Jesus an. Er kennt Sie und hört Sie genau. Er wartet schon lange darauf, dass Sie kommen, einfach zu ihm kommen, Ihre Sünden vor ihm bekennen und dann Vergebung und ein neues ewiges Leben bekommen. Warten Sie nicht länger! Gewartet haben Sie lange genug! Legen Sie Ihr Leben, so wie es ist, vor Jesus hin. Und lassen Sie ihn Ihr Leben ganz neu gestalten.