Erinnern Sie sich noch an die „Chaostage“ in Hannover? Ist schon ein paar Jahre her: Da ging es rund in der Stadt: Drei Tage und drei Nächte ...
Drei Tage und drei Nächte ließ das Geheul der Polizeisirenen nicht nach. Drei Tage und drei Nächte knatterten die Polizeihubschrauber durch die Luft. Drei Tage und drei Nächte knisterte die Luft in der Nordstadt von Gewalt ...
Drei Tage gab´s massive, ausufernde und – völlig sinnlose Gewalt: Viele Menschen wurden verletzt, zum Teil schwer. Fensterscheiben gingen zu Bruch. Autos und Barrikaden brannten. Läden wurden geplündert. Und die friedlichen Punks, die es ja auch gab, die konnten sich nicht durchsetzen.
Was da über drei Tage und Nächte die Stadt in Atem hielt, war die schiere Lust an der Gewalt: Dumpf und ziellos und sinnlos. Da taten Menschen über drei Tage hinweg etwas sehr Erschütterndes: Sie lebten das Böse in ihren Herzen aus.
Natürlich hat es heftige Kritik an denen gegeben, die da damals das Chaos verbreiteten. Sicher zu Recht. Die Leute haben sich zu Recht dagegen gewehrt, dass ihre Stadt oder ihr Stadtviertel einfach zum Kampfgebiet erklärt wurde. Aber: Damit war die Geschichte noch nicht zu Ende.
Als nämlich das Chaos auf dem Höhepunkt war und die Polizei sich mehr oder weniger machtlos zurückziehen musste, da geschah etwas ganz Merkwürdiges: Da tauchten nämlich plötzlich ganz unbescholtene Bürger auf, die sich eben noch – völlig zu Recht – über das Treiben der Punker erzürnt hatten, und gingen in aller Ruhe in einen aufgebrochenen Supermarkt in der Nordstadt, um in aller Ruhe ein bisschen zu plündern. Sie machten das nach, was die Punk-Truppe ihnen eben vorgemacht hatte. Sie segelten im Windschatten des Bösen.
Ein merkwürdiges Bild – es ging damals durch Fernsehen und Zeitungen: Junge Leute zogen in den Penny-Markt, um in aller Ruhe ein wenig zu plündern. Gestandene Familienväter plünderten mit Ehefrau. Und Großmütter gingen zusammen mit ihren Enkeln ein wenig klauen. Der Einfachheit halber wurden auch noch Plastik-Tragetaschen mit dem Aufdruck „Penny-Markt“ dabei verwendet. Binnen kürzester Frist war ein Supermarkt leergeräumt: Vom gefrorenen Fischstäbchen bis zum Klopapier.
Damals wurde klar: Im Herzen sind alle Menschen gleich. Die wohlanständigen Bürger und die unangepassten Punks.
Unmittelbar nach den „Chaos-Tagen“ hat es damals viele Anfragen gegeben an die Polizei-Taktik und so. Man wollte Vorkehrungen treffen für die Zukunft, damit das nicht wieder passiert. Aber: Die Polizei allein wird es nicht richten. Oh nein, es muss etwas am Herzen von uns Menschen passieren!
Ich würde sagen: Unser Herz muss in die Hände Gottes kommen. Nur dann – kann es wirklich verändert und neu gemacht werden. Unser Herz muss in die Hände Gottes kommen. Sonst bleibt alles beim Alten.
"Gib mir dein Herz!" sagt Gott an einer Stelle in der Bibel (Spr 23, 26). Zu jedem einzelnen Menschen sagt er das. Und er sagt es voller Ernst und voller Liebe: "Gib mir dein Herz!"
Haben Sie es gemerkt: Hier spricht Gott eine Bitte aus: Eine Bitte an uns Menschen. Er bittet darum, dass wir unser Herz – also das Zentrum unserer Person – nicht krampfhaft festhalten, sondern es ihm geben sollen, damit er es erneuern und verändern kann.
Gott zwingt niemanden. Er bittet. Er reißt nicht unser Herz gewaltsam an sich. Auf keinen Fall! Er bittet darum. Und er wartet, dass wir von uns aus zu ihm kommen und ihm unser Herz und unser Leben anvertrauen zur Rettung und zur Heilung.
Und bitte: Gott ist ein großer Herzspezialist: Er schafft das, was Lehrer und Erzieher und Pastoren (bei allem Respekt) niemals schaffen: Er nimmt unser altes, böses Herz und wandelt es um. Er geht ganz tief ´ran und erneuert uns von innen, vom Zentrum unserer Person her!
Eine junge Frau namens Tanja berichtet davon: „Als Kind zog ich mit meinen Eltern aus der Region Basel in ein kleines Dorf. Für mich war es schwer, dort Freunde zu finden und akzeptiert zu werden. In der Schule wurde ich gemobbt und erst als Teenager lernte ich, mir eine harte Schale zuzulegen. Doch innerlich fühlte ich mich immer noch verunsichert.
Einmal sagte mir mein Freund im Scherz, ich wäre zu dick und sollte wieder mal ins Fitnessstudio gehen. Es war nur ein blöder Spruch, aber er löste in mir das Gefühl aus, ihm nicht zu genügen. Damals fing ich an, mich selbst zu verletzen. Wenn ich den Schmerz spürte, konnte ich abschalten und spüren, dass ich lebe.
Mit 17 Jahren verliebte ich mich und glaubte, die große Liebe gefunden zu haben. Ich war mir sicher, dass ich diesen Mann heiraten würde. Ich wurde schwanger und war überglücklich, doch im vierten Monat verlor ich das Baby. Es zog mir den Boden unter den Füssen weg. Erst war ich wütend auf Gott, warum nahm er mir mein Kind? Danach kämpfte ich gegen Schuldgefühle und glaubte, nicht gut genug auf mein Baby aufgepasst zu haben. Es war eine schwere Zeit.
In meiner Verzweiflung klammerte ich mich an meinen Freund. Wir verlobten uns und ich zog in seine Nähe. Doch auch wenn wir uns jetzt nahe waren, was es für mich nicht einfach, wieder neu anzufangen. Ich kannte niemanden, fühlte mich oft einsam und allein. Dazu kam die ständige Angst. Angst nicht zu genügen, die Angst vor dem Alleinsein, Angst vor sehr vielen Dingen. Irgendwann zerbrach die Beziehung und ich blieb mit meinen Ängsten, meiner Einsamkeit und dem Schmerz in mir zurück. Ich glaubte, durch Party, Männer und Alkohol die Leere in mir füllen zu können. Doch mein Leben glich einer Abwärtsspirale, die immer weiter nach unten ging. Immer wieder ritzte ich und mehrmals versuchte ich mir das Leben zu nehmen.
Ich begann eine neue Arbeit und lernte dort eine Kollegin kennen, die Christ war. Sie erzählte mir von Jesus und sagte, dass er mir helfen kann. Einmal ging ich zu einem christlichen Seminar, wo mich eine Frau ansprach. Was sie sagte, berührte mich zutiefst. Sie wusste Sachen, die sie gar nicht wissen konnte. Das veranlasste mich, über mich selbst nachzudenken. Außerdem fing ich an, in der Bibel zu lesen und zu beten.
Dann fuhr ich mit in ein christliches Camp und dort erlebte ich, dass Gott erfahrbar und real ist. An einem der Tage spürte ich Gottes Gegenwart so stark und erlebte, wie plötzlich Freiheit über mich kam und eine Last von meinen Schultern fiel. Ich erkannte mich nicht wieder. Ich, die eigentlich keine Gefühle zeigte, fing plötzlich an zu weinen. Die Tränen strömten wie ein Wasserfall aus mir heraus. Aber alles, was ich sagen konnte war: «Gott, ich möchte mehr von dieser Freiheit, ich möchte mehr von dieser Liebe, ich möchte mehr von dir. Du kannst alles haben von mir, was du willst – aber ich möchte mehr von dir.»
Und tatsächlich veränderte dieser Moment mein Leben. Gott nahe zu sein, füllte die Leere in mir aus. Ich begriff, dass er mich wirklich liebt und dass ich in seinen Augen wertvoll bin. Hoffnung und Freude zogen in mein Leben ein. Innerhalb von drei Monaten hörte ich auf zu rauchen. Ich brauchte auch keine Affären mehr, denn die Angst vor dem Alleinsein war verschwunden. Ich konnte es plötzlich genießen, auch mal alleine zu sein.
Es war die beste Entscheidung meines Lebens, Jesus in mein Leben zu lassen. Er hat alles neu gemacht.“