Auf der Suche nach Freiheit

Quelle:  pixabay
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 Am 26. April des Jahres 2003 startet Aaron Ralston zu einer Tagestour durch den Blue John Canyon im US-Bundesstaat Utah. Als er eine fast senkrecht abfallende, teilweise nur einen Meter breite Schlucht hinaufklettert muss er drei große Felsbrocken überwinden. Einer bewegt sich plötzlich. Der 400-Kilo-Koloss quetscht Ralstons rechte Hand gegen die Felswand. Jetzt hängt er gefangen im Fels ... Als Park-Ranger seinen verlassenen Wagen am Eingang des Canyon finden, hängt der Verunglückte bereits drei Tage in der Wand. Der kubikmetergroße Brocken lässt sich aber keinen Millimeter bewegen. Von Ralstons Proviant ist nichts mehr übrig. Die vier Liter Wasser hat er getrunken, die zwei Brote und die Schokoriegel gegessen. "Da habe ich mich für die Amputation entschieden", sagt Ralston.

 

Hätte er doch bloß einen Hammer dabei gehabt! Dann hätte er den Felsen bearbeiten und seine Hand freihacken können. Aber Aaron hatte keinen Hammer dabei!

Ralston zückt sein Messer, ein billiges Leatherman-Imitat. Er bettet seinen Arm auf eine Radler-Hose, die als Polster dienen sollte. Er legt den Druckverband bereit, den er bei sich hat. Dann setzt er das Messer an und trennt seinen Arm ab. Das Ganze dauert nicht mehr als eine Stunde. Einhändig seilt er sich dann 20 Meter ab, und marschiert dann zehn Kilometer talauswärts. Er ist nur drei Kilometer von der nächsten Straße entfernt, als er zwei Wanderern in die Arme läuft, die einen Rettungshubschrauber alarmieren. (https://www.stern.de/panorama/bergsteiger-haerter-als-der-fels-3343382.html)

Ich finde, dass die Situation von Aaron Ralston ein gutes Bild ist für die Lage vieler Menschen ... Es gibt viele, die sind gefangen in ihrem Leben. Irgendetwas ist da, das sie gefangen hält. Und sie können sich aus eigener Kraft nicht befreien.

Was sind das für Dinge, die Menschen gefangen halten können. 

Es kann die Erfahrung sein, nichts zu gelten. Vergleichsweise viele Menschen erleben das, dass sie in ihrer Familie oder später im Beruf oder Zuhause nichts gelten. Man beachtet sie nicht und traut ihnen nichts zu. Solche Erfahrungen können Menschen tief prägen und eisern gefangen halten ... Solange, bis sie selbst meinen, sie wären ein Nichts.

Oder:  Es gibt Menschen, die schliddern in eine Sucht: Alkoholsucht oder Drogensucht oder Porno-Sucht oder Computer-Sucht oder andere Süchte – es gibt ja so viele. Und sie kommen allein da nicht mehr raus. Ihre Sucht hält sie gefangen.

Oder: Es gibt Menschen, die ohne Geborgenheit aufwachsen und nie erleben, dass sie verlässlich geliebt werden. Oft werden sie daraufhin äußerlich hart und unnahbar. Innerlich aber sind sie oft sehr einsam. Und sie können Liebe, die andere ihnen entgegenbringen, nicht annehmen, weil sie der Liebe zutiefst misstrauen. Ihre Enttäuschung hält sie eisern fest, wie der Felsen Aaron Ralston festhielt. Und sie kommen allein da nicht raus.

Gott will nicht, dass das so bleibt ... Und er hat darum all denen, die von irgendetwas gefangen gehalten werden in ihrem Leben speziell ein Wort gegeben. Es findet sich in der Bibel im Buch des Propheten Jeremia. Dort heißt es (Jeremia 23, 29):

So spricht der Herr: Mein Wort ist wie ein Hammer, der Felsen zerschlägt.“

 

Gott ist ein Gott der Freiheit. Er leidet mit uns, wenn er sieht, dass wir von irgendetwas gefangen gehalten werden in unserm Leben. Und er will, dass wir frei sind! Frei sind für ihn. Und er setzt alles daran, dass das auch geschieht. Er bietet uns an, unser Gefängnis, was immer es auch sei, zu zerschlagen und uns frei zu machen.

Wenn da jemand ist, der von sich denkt, er sei ein Nichts und könne nichts und sei nichts wert, dem bietet Gott an, ihn innerlich heil zu machen und ein gesundes Selbstbewusstsein in ihm wachsen zu lassen.

Wenn jemand mit einer Sucht kämpft und von ihr gefangen gehalten wird, dem bietet Gott an, ihn aus seiner Sucht herauszuholen und sein Leben innerlich gründlich zu erneuern.

Oder wenn da jemand ist, der unter Enttäuschungen innerlich hart geworden ist und der Liebe misstraut, dem bietet Gott an, sein Herz zu verändern und ihn bereit zu machen, Liebe von Gott und Liebe von Menschen annehmen zu können und froh daran zu werden.

Verstehen Sie, es ist Gott nicht egal, wenn Sie (oder ich) gefangen sind von üblen Dingen, die Macht über uns ausüben. Er möchte uns frei sehen. Er möchte uns herausholen und heraushauen aus unseren Gefängnissen. Und darum gibt er uns dieses Versprechen mit: Mein Wort ist wie ein Hammer, der Felsen zerschlägt.“  Gott ist ein liebender und ein machtvoller und ein handelnder Gott. Und das heißt: Wo nötig, kann er auch fest zuschlagen, damit wir aus unsern Gefängnissen herauskommen und frei werden.

Und darum: Wenn es irgendwelche üblen Dinge in Ihrem Leben gibt, die Macht über Sie ausüben und die Sie gefangen halten, dann bitte: Machen Sie sich bemerkbar! Rufen Sie zu Gott um Hilfe: Sie können das auch zu zweit (also gemeinsam mit einem anderen) im Gebet tun. Rufen Sie zu Gott und bitten Sie ihn, ihr Gefängnis zu zertrümmern, damit sie frei werden. Vergessen Sie Gottes Versprechen nicht: Mein Wort ist wie ein Hammer, der Felsen zerschlägt.“ Gott ist auf Ihrer Seite. Er möchte Ihnen wirklich helfen, wenn Sie sich nur helfen lassen  wollen.

Steffi, eine Jugendliche aus Dresden hat in einem Buch über ihre Erfahrungen mit Gott berichtet. In der Dresdener Neustadt lernte sie eines Tages eine Gruppe von Christen kennen, die dort ein Café, das Café „Stoffwechsel“ betrieben. Sie berichtet: „Bevor ich Christ wurde, war ich mit Punks zusammen. Ich habe mein Riesenbedürfnis nach Liebe mit Drogen, Alkohol und Beziehungen gefüllt. Ich kannte Jugendliche, die in Läden einbrachen, immer wieder im Gefängnis waren, manche sind noch dort. So ein Leben wollte ich nicht leben. Irgendwann nahm mich ein Punk-Mädchen mit in den Gottesdienst im „Stoffwechsel“. Ich hatte zwar schon leichte Berührungen mit dem Glauben gehabt, aber ich habe nichts davon geglaubt. Na ja, ich saß da

und dachte mir: Was soll das alles, so ein Quatsch! Jesus gibt es nicht! Seitdem ritzte ich mir damals fast regelmäßig die Arme auf.

 

Na ja, nach einem Vierteljahr hat Jesus mich sozusagen kalt erwischt. Im Büro vom „Stoffwechsel“ habe ich mein Leben Jesus gegeben. Heute lebe ich bei Pflegeeltern. Jesus hat mein Leben verändert: Er hat mich fähig gemacht zu leben, Liebe anzunehmen. Er hat mich frei von Alkohol und Drogen gemacht. Durch ihn kann ich heute hier stehen und sagen: „So wie ich bin, bin ich.  Schön ist das!“

So spricht der Herr: Mein Wort ist wie ein Hammer, der Felsen zerschlägt.“