Das leere Leben

Quelle:  pixabay
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Es gibt Menschen, die haben mit einem Problem zu tun, dem sie nicht gewachsen sind und das sie von innen her auffrisst: Es ist das Problem der inneren Leere ...

 

Einer von ihnen ist ein Mann, der noch in der DDR aufwächst. Die Verhältnisse in seiner Familie sind schwierig. Mit 18 sitzt er wegen Diebstahls zum ersten Mal in Haft. Ein paar Jahre später unternimmt er einen Fluchtversuch aus der DDR und wird geschnappt. Nach zwei Jahren kauft ihn die Bundesregierung frei. Er wird in den Westen abgeschoben. Jetzt treibt ihn der Wunsch, viel Geld zu haben und völlig unabhängig zu sein.

 Der Wunsch erfüllt sich. Er baut eine äußerst gerissene Auto-Schieber-Bande auf, die sich auf Luxuskarossen spezialisiert. Er und seine Kumpane gehen dabei so clever vor, dass ihnen lange Zeit niemand auf die Spur kommt. Jetzt verdient er 9000.-€ - pro Woche. Bald kann er sein Geld gar nicht mehr so schnell ausgeben, wie es hereinkommt. Gleichzeitig aber spürt er seltsamerweise eine innere Leere in sich, die immer größer wird, die um sich greift und gegen die er nicht ankommt.

 

Das Gefühl innerer Leere ist ein Gefühl, das viele Menschen kennen. Es lässt sich weder mit Geld, noch mit Spaß bekämpfen. Auch Erfolg im Beruf, Ruhm oder Ansehen vermögen es nur für kurze Zeit zu dämpfen. Und selbst die Beziehung zu einem geliebten Menschen kann es nicht wirklich vertreiben. Innere Leere ist ein stummer, hartnäckiger, quälender Begleiter, der sich immer wieder meldet, der keine Ruhe gibt und sich nicht selten wie ein bitterer Wermuts-Tropfen in die schönsten Momente des Lebens mischt. Wie erleben Menschen die Leere ihres Lebens? Wie zeigt sie sich bei ihnen?

Sie zeigt sich als erstes so, dass viele nicht wissen, was in aller Welt sie eigentlich auf diesem Planeten machen: Sie gehen ihrem Beruf nach. Sie stehen morgens auf und gehen abends schlafen. Sie essen, trinken, sind mal krank und mal gesund. Sie haben Spaß und ärgern sich. Sie füllen ihre Steuererklärung aus. Sie kaufen nette Sachen und fahren in Urlaub. Aber von Zeit zu Zeit fragen sie sich: Warum mache ich das eigentlich? Warum bewege ich mich im Kreislauf jedes neuen Jahres? Was ist die Bedeutung meines einmaligen besonderen Lebens? Und sie wissen keine Antwort.

 

Aber es gibt eine Antwort! Die Antwort lautet: Solange ein Mensch nicht Leben von Gott hat, ist sein Leben leer. Und das Schlimmste ist: Er geht auf eine Ewigkeit der Verlorenheit zu. Die Folgen des leeren Lebens sind also sehr bittere Folgen. Auf ein leeres Leben folgt die ewige Verlorenheit, wenn nichts geschieht! Und darum möchte ich jetzt einfach beschreiben, was das für ein Leben ist, das Leben von Gott, und natürlich wie man es bekommen kann, damit die üblen Folgen des leeren Lebens bei uns nicht eintreten!

 

Das Leben von Gott sieht so aus, dass ich mit Gott auf „Du und Du“ komme. Das heißt: Gott ist nicht mehr der sporadische Zaungast meines Lebens, sondern wird wichtigste Person in meinem Leben. Wichtiger als der geliebteste Mensch, den ich habe. Wichtiger als mein Ehepartner. Wichtiger als meine Kinder.

Leben von Gott haben bedeutet, dass Gott (Jesus) endlich den Platz einnimmt, der ihm eigentlich ganz selbstverständlich zukommt: Den Platz in der innersten Mitte meines Lebens. Bitte: Wenn Gott Gott ist, dann ist es doch selbstverständlich, dass er den Platz in der innersten Mitte meines Lebens bekommt, oder? Das bedeutet aber wiederum, dass ich selbst den Platz in der Mitte meines Lebens räumen muss, um für Gott Raum zu schaffen. Das ist für alle zunächst ungewohnt. Aber es ist unendlich gut, das zu tun. Denn jetzt zieht Gott selbst mit seinem Licht, seiner Größe, seinen Möglichkeiten, seiner ganzen, unermesslichen Herrlichkeit in mein Leben ein. Mein Leben wird jetzt ein bewohntes Leben: Ein von Gott bewohntes Leben. Und das bedeutet: Es kommen Weite und Freiheit und Licht und nicht todzukriegende Freude in mein Leben. Mein Leben bekommt endlich einen Inhalt: Gott ist sein Inhalt! Und damit hat die Leere verspielt. Sie muss weichen! Sie muss!

 

Wie aber kann all dies geschehen? Am einfachsten ist es, Gott einfach anzusprechen und ihn zu bitten. Zum Beispiel mit diesen Worten: „Lieber Vater im Himmel, ich habe lange ohne dich gelebt. Ich dachte, es gäbe dich gar nicht. Aber heute merke ich, dass du wirklich  da bist. Und darum bitte ich dich: Komm doch jetzt in mein Leben! Ich möchte mit dir leben. Ich möchte dich kennen lernen. Ich möchte mit dir leben und dich lieben mit meinem ganzen Herzen und mit meiner ganzen Kraft. Danke, dass Du mich gehört hast!“

Und dann, wenn das getan ist, geschieht etwas: Ich erkenne plötzlich, wo ich Fehler in meinem Leben gemacht und Schuld auf mich geladen habe. Mein Gewissen meldet sich schmerzlich. Als erstes erkenne ich voller Schrecken, dass ich Gott (Jesus) jahrzehntelang mit unglaublicher Kaltschnäuzigkeit behandelt habe, als wäre er Luft. Ich sehe, wo ich Menschen verletzt, betrogen, getäuscht oder belogen habe. Ich erkenne auch, wo ich mich selbst verletzt, getäuscht und belogen habe. Ich erkenne, wie und wo und wann ich mit meinem Leben Schindluder getrieben habe. Und ich merke, dass all diese dunklen Dinge nicht zu Gott passen, der doch jetzt in meinem Leben wohnt. Und dann tue ich etwas, das ich noch nie vorher getan habe: Ich spreche alle diese dunklen Dinge vor Gott an. Ich spreche sie vor Ihm aus. Ich bekenne meine Schuld. Rückhaltlos. Ehrlich. Ich mache reinen Tisch!

 

Und dann ist es, als ob Gott, sich zu mir herunterbeugt und sagt: „Ich weiß längst um alle diese Dinge, mein Lieber. Aber wie gut, dass Du jetzt zu ihnen stehst! Und ich nehme jetzt all deine Schuld und lösche sie vollständig aus. Mein Sohn Jesus“, so fährt Gott fort, „hat sein Leben auch für Deine persönliche Schuld am Kreuz gegeben. Es ist alles gesühnt und vergeben. Du stehst jetzt vor mir, als hättest du nie verletzt, betrogen, getäuscht oder gelogen. Du bist ab jetzt mein Kind und du wirst es für immer bleiben. Du bist nicht mehr verloren. Du bist jetzt gerettet. Und ich will dein Leben mit meiner Herrlichkeit füllen. Du wirst schon sehen!“

 

Erinnern Sie sich noch an den Mann, von dem zu Beginn die Rede war? Wie ist es eigentlich weitergegangen mit ihm? Sie erinnern sich: Er verdiente 9000.-€ pro Woche. Konnte sein Geld gar nicht so schnell ausgeben, wie es hereinkam. Spürte aber gleichzeitig eine innere Leere in sich, die immer größer wurde.

Nun, eines Tages flog seine Bande auf. Er wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt. Er hatte viel Zeit zum Nachdenken. Er spürte Verantwortung für das, was er getan hatte. Eines Tages wandte er sich an Gott: „Wenn es dich gibt, Gott“, sagte er, „schenk mir ein neues Leben! Schau nur, was ich getan habe. So will ich nicht länger leben!“ Er begann in der Bibel zu lesen und besorgte sich christliche Bücher. Zwischen Gott und ihm wuchs eine persönliche Beziehung. Nach 15 Jahren wurde er vorzeitig aus der Haft entlassen. Heute begleitet er junge Menschen, die gerade aus der Haft kommen. Viel Geld hat er nicht. „Aber“, so sagt er rückblickend, „Geld macht nicht glücklich, eine persönliche Beziehung zu unserem Schöpfer und Erlöser schon.“

 

Das leere Leben braucht kein Schicksal zu sein! Für niemanden! Wenn wir Jesus erlauben, unser Leben zu bewohnen und zu bestimmen, muss die Leere fliehen.