Lebenswege

Quelle:  pixabay
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Ein einziger(falscher) Schritt veränderte ihr Leben. Die Rede ist von einer thailändischen Frau, von der die Zeitungen vor ein paar Jahren berichteten: An einem Morgen war die Frau ins benachbarte Malaysia gefahren, zu einer Einkaufstour. Aber dort stieg sie in einen falschen Bus. Und der brachte sie nicht zurück zu ihrem Mann und ihren Kindern, sondern ins rund 1200 Kilometernördlich gelegene Bangkok. Dort stieg aus und noch einmal in einen falschen Bus ein und landete noch einmal 700 Kilometer weiter. Dort war für sie Endstation.

Weil sie nur einen Yawi-Dialekt sprach und kein Wort Thai, konnte sie niemanden um Hilfe bitten. 25 Jahre lang lebte sie in einem Obdachlosenwohnheim in der Provinz Phitsanulok. So lebte sie unter Menschen, deren Sprache sie nicht verstand. Dann wurde sie dann von drei Studenten aus ihrer Heimatprovinz per Zufall entdeckt. Mit 76 Jahren kehrte sie als alte Frau zu ihrer Familie zurück.

 

Ein einziger falscher Schritt veränderte ihr Leben! Ein einziger falscher Schritt genügte, dass ihr Leben eine völlig andere Richtung einschlug, als sie das geplant hatte. Natürlich sind solche dramatischen Vorkommnisse ziemlich selten, sonst stünden sie ja auch nicht in der Zeitung. Aber: Dass das Leben anders läuft als geplant, das erleben ziemlich viele Menschen. Platt gesagt: Bei kaum einem von uns läuft das Leben wie geplant.

 

Ein Satz aus der Bibel haut nun exakt in diese Kerbe, wenn er unumwunden feststellt (Die Bibel, Buch der Sprüche 16, 9): „Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg, aber der Herr lenkt seinen Schritt.“

 

Klären wir zunächst, wer der „Herr“ ist, von dem hier die Rede ist: Wenn die Bibel das Wort „Herr“ gebraucht, meint sie immer Gott in Person. Sie spricht von dem einen Gott, der das All und unsere Erde hervorbrachte und der uns Menschen ins Leben rief. Wie jeder weiß, ist Gott für menschliche Augen unsichtbar. Aber man kann die Spuren sehen, die er bei der Erschaffung der Erde hinterlassen hat: Wenn man sich umschaut in der Natur, die uns umgibt, dann steht man vor einer verblüffenden Schönheit, Vielfalt und Harmonie. Alles ist unsagbar kompliziert, aber gleichzeitig schön und aufs Feinste aufeinander abgestimmt. Und wenn man das mal bewusst sieht, dämmert´s dem einen oder anderen: Hier war ein großer, genialer Planer am Werk. Dies alles kann nicht aus Zufall entstanden sein. Hier war ein genialer Designer am Werk, der das All, die Erde, die belebte Natur und uns Menschen geschaffen hat: Gott.

 

Und nun hat die Bibel über Gott noch etwas sehr Wesentliches zu sagen: Sie sagt, dass Gott nicht eine unpersönliche kosmische Kraft ist, sondern eine Person. Das heißt: Man kann mit ihm sprechen und wird auf jeden Fall gehört und verstanden. Die Bibel sagt weiter, dass Gott sich eine persönliche Beziehung zu jedem Menschen (auch zu jedem von uns) wünscht, und dass er ständig versucht, eine persönliche Beziehung zu jedem von uns herzustellen. O.k., jetzt haben wir vor Augen, wer gemeint ist, wenn in diesem Satz aus der Bibel von dem „Herrn“ die Rede ist.

 

Nun heißt es dort: „Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg.“ Und wir sagen: Na klar ist das so! Wir Menschen planen unser Leben. Und das ist auch gut so! Das muss so sein! Aber da gibt´s ein Problem: Viele Menschen planen nämlich ihr Leben komplett ohne Gott.

 

Machen wir uns nichts vor: Das durchschnittliche bundesdeutsche Menschenleben läuft in der Regel völlig ohne Gott ab: Die Schulzeit läuft ohne Gott. Die Ausbildung läuft ohne Gott. Die Arbeit läuft ohne Gott. Das Geschäftsleben läuft ohne Gott. Der Urlaub läuft ohne Gott. Die Liebe läuft ohne Gott. Die Ehen laufen ohne Gott. Die Kindererziehung läuft ohne Gott. Der Feierabend läuft ohne Gott. Und der Ruhestand läuft auch ohne Gott. Gott wird ausgeklammert. Er ist faktisch total außen vor. Und daran ändert auch ein gelegentlicher Besuch in der Kirche meist nichts.

 

Viele finden das komplett normal. Aber da gibt´s ein Problem: Denn eigentlich sind wir so geschaffen, dass wir mit Gott leben sollen. So sind wir konstruiert! Unser Leben soll bewohnt werden: Von Gott bewohnt werden. Und wenn das nicht der Fall ist, dann fehlt unserem Leben das Wichtigste. Wir verfehlen dann nicht nur ein erfülltes Leben, nach dem wir uns alle so sehnen. Wir verfehlen auch Gott. Und darum warnt uns die Bibel, dass wir verloren gehen können, wenn Gott nicht den Platz in der innersten Mitte unseres Lebens ankommt.

 

Natürlich muss es nicht dazu kommen! Gott selbst setzt alles daran, um das zu verhindern. Er lenkt unsere

Schritte auf sich zu! Er kreuzt er unseren Weg immer wieder einmal und versucht, unsere Aufmerksamkeit zu bekommen. Er versucht, uns von einem Lebensweg ohne ihn abzubringen und uns auf einen Lebensweg mit ihm hin zu lotsen.

 

Wie macht Gott das? In aller Regel benutzt er dazu Menschen, besonders Menschen, die ihn bereits kennen. Oft gebraucht Gott aber auch chaotische Lebensumstände. Oder auch richtig üble Dinge, die im Leben von Menschen passiert sind. Gott kann sehr negative Dinge benutzen, um Menschen auf sich aufmerksam zu machen. Und er ist darin sehr originell und ausgesprochen kreativ! Und er tut all das, um den Lebensweg von uns Menschen hin zu sich zu lenken.

 

Hier ist ein Beispiel: Als der junge John Claypool aus Burnesville bei Minneapolis den größten Fehler seines Lebens machte, war er gerade vierzehn Jahre alt: Unter dem Einfluss von LSD und Alkohol erschoss er den in seiner Nachbarschaft wohnenden Bürgermeister und seine Frau. Niemand brachte ihn mit der Tat in Verbindung. Zwanzig lange Jahre lebte er ganz allein mit dem Wissen, ein Mörder zu sein. Er verließ seine Heimat und lebte fortan als Werftarbeiter am Michigan-See.

 

Dann bekam er Kontakt mit der christlichen Gemeinde am Ort und entschied sich für ein Leben mit Jesus. Irgendwann brach dann das lange verdrängte Unrecht aus den Tiefen seiner Seele auf. Claypool vertraute sich seinem Pastor an, und gemeinsam brachten sie diese lange verdrängte  Sache vor Gott. Claypool erfuhr die gewaltige Befreiung der Vergebung. Er erfuhr, was es heißt, von den quälenden Schatten der Vergangenheit befreit zu werden, und er stellte sich den Behörden. Eine lange Haftzeit blieb ihm nicht erspart. Aber obwohl äußerlich von Gefängnismauern eingeschlossen, war er doch innerlich ein freier Mensch: Frei von den Fesseln der Vergangenheit und frei für die Zukunft. Sein Leben nahm eine gänzlich neue Wendung.

 

Und darum: Falls es so sein sollte, dass Ihr Leben reichlich chaotisch läuft … Wenn es so sein sollte, dass in Ihrem Leben richtig üble Dinge passiert sind … Bitte rechnen Sie damit, dass Gott gerade diese negativen Dinge benutzen kann, um Ihnen zu begegnen und Ihr Leben zu berühren. Und wenn das geschehen sollte, bitte seien Sie wachsam und nehmen Sie dann Ihrerseits Kontakt zu Gott auf. Das wird Ihnen sehr,

sehr gut tun!