Haben Sie schon von dem Australier gehört, der vor ein paar Jahren sein Leben im Internet zur Versteigerung anbot? Nach einer großen enttäuschten Liebe schrieb der damals 44-jährige auf seiner Website:
„Hallo, da draußen, mein Name ist ..., und ich habe genug von meinem Leben. Ich möchte es nicht mehr, und du kannst es haben, wenn du willst.“
Dem Höchstbietenden stellte er seine Arbeit, sein Haus, seine Möbel, seine Kleidung und seine Freundschaften zur Verfügung. Nach wenigen Tagen waren die Angebote auf 2, 2 Millionen australische Dollar geklettert.
Er habe die Entscheidung, sein gesamtes bisheriges Leben zu versteigern, getroffen, nachdem er von seiner Frau verlassen wurde, schrieb Usher. Alles im Haus erinnere ihn an die wundervolle Vergangenheit. Er wolle nur seine Brieftasche, seinen Pass und die Kleidung behaltene, die er bei Abschluss des Geschäftes auf dem Körper trage. Dann wolle er einfach aus der Haustür gehen, einen Zug nehmen und irgendwo ein neues Leben beginnen.
Ja, wenn das nur ginge: Dass man ein zerbrochenes Leben einfach versteigern könnte, um dann die Tür hinter sich zu zumachen und irgendwo ganz neu anzufangen. Aber das geht nicht. Denn die Scherben gehen mit. Sie lassen sich nicht einfach verkaufen!
Manche Leben zerbrechen schon ganz früh: Zum Beispiel, wenn Kinder erleben, dass die Eltern trinken und die Familie aus den Fugen geht. Wenn gebrüllt wird und geschlagen. Wenn es zu sexuellem Missbrauch kommt. Wenn Angst da ist und Scham. Wie schnell geht dann so ein kleines Leben in Scherben. Scherben, die innen immer noch herumliegen, wenn aus dem Kind äußerlich längst ein Erwachsener geworden ist!
Andere erleben, das ein Mensch stirbt und fortgeht, der für sie die allerwichtigste Person war. Und auch sie erfahren, dass nur Scherben bleiben von einem Leben, das einmal ganz und heil gewesen ist.
Wieder andere werden gekündigt, weil sie zu alt sind und der Betrieb lieber Jüngere einstellt. Sie werden plötzlich nicht mehr gebraucht und wissen nicht wohin. Ihr Leben, das jahrelang nur um die Arbeit kreiste, ist plötzlich leer und fällt in sich zusammen. Scherben bleiben zurück.
Und noch wieder andere erfahren, dass ihr Leben von Krankheit getroffen wird und danach einfach nicht mehr dasselbe ist. Sie erleben, dass sie nicht mehr mithalten können mit den anderen. Dass tausend Dinge, die sie früher mit links machten, nun sehr viel Zeit und Mühe kosten. Und auch sie leben mit diesem Gefühl, dass ihr Leben zerbrochen ist.
Natürlich stellt sich die Frage: Wie gehen Menschen eigentlich damit um, wenn ihnen so was passiert?
Manche tun so, als wäre nichts gewesen. Verdrängen das Offensichtliche, bis es nicht mehr geht und fallen dann in eine bleierne, düstere, stumpfe Traurigkeit, die von ganz innen kommt. Andere werden aggressiv: Sie klagen die Umstände an oder einzelne Menschen, vielleicht sich selbst, fast immer aber auch Gott, der zuließ, dass ihr Leben zerbrach. Sie flüchten sich oft in zynische, bittere Sprüche, die doch nur mühsam die Verzweiflung verdecken, die in ihnen ist. Und beiden gemeinsam ist, dass sie keine Hoffnung mehr haben, kein Ziel, auf die sie ihr Leben ausrichten könnten. Vielleicht finden sie sich irgendwann mit ihrem Schicksal halbwegs ab, aber sie haben keine Perspektive, die ihr Leben wieder hell machen könnte.
Gott will nicht, dass das bei uns so ist! Er will etwas anderes: Er will, dass das Schlimme, das Sie erlebt haben, Ihnen doch zum Besten dienen muss. Er will, dass die Scherben, die es gibt in Ihrem Leben, sich positiv auf Ihr Leben auswirken.
In der Bibel gibt es ein Versprechen Gottes für Menschen, in deren Leben es Scherben gibt. Dieses Versprechen steht im Römerbrief 8, 28 und lautet: „Denen, die Gott lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen.“
Dies ist ein Versprechen Gottes. Sie können es jederzeit in Anspruch nehmen. Dies Versprechen sagt aus: Wer in der Liebe zu Gott lebt ... Man könnte auch sagen: Wer in einer persönlichen Beziehung zu Gott lebt, der wird erleben, dass alle Dinge ihm in seinem Leben zum Besten dienen müssen. Konkret: Wer in einer persönlichen Beziehung zu Gott lebt, wird erfahren, dass selbst die Scherben, die spitz und stechend in seinem Leben stecken, ihm doch zum Besten dienen müssen, also eine positive Kraft in seinem Leben werden. Niemand muss also unter den schlimmen Erfahrungen seines Lebens verbittern. Niemand! Wenn er nur bereit ist, die Scherben seines Lebens nicht festzuhalten, sondern Gott in die Hand zu geben. Denn wenn die Scherben unseres Lebens in Gottes Hand kommen, dann formt er etwas Gutes daraus. Gott ist ein wahrer Künstler im Umgang mit zerbrochenen Dingen. Er sorgt dafür, dass sie uns zum Besten dienen müssen. Gott kann das tun, und er tut es gerne.
Und darum: Wenn es also so sein sollte, dass Sie sich mit Scherben in Ihrem Leben herumschlagen, dann bitte: Denken Sie nicht, dass Sie allein damit klarkommen müssen. Denken Sie nicht, dass Ihr Leben sowieso gelaufen sei. Denken Sie nicht, dass es für Sie keine Perspektive mehr gibt. Nehmen Sie stattdessen Gottes Versprechen in Anspruch: „Denen, die Gott lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen.“
Wie können Sie das tun? Sagen Sie Gott, sagen Sie Jesus sehr genau und sehr direkt, was ihr Leben zerbrechen ließ. Nennen Sie die Dinge konkret beim Namen, Gott hält das aus! Sagen Sie ihm, was Sie wann und warum verletzt hat. Gott wartet förmlich darauf, dass Sie das tun. Und dann bitten Sie ihn, dass er diese alten, spitzen, schmerzenden Scherben nimmt und daraus etwas Gutes macht. Gott wird das tun. Er wird ganz persönlich auf Sie eingehen und ganz behutsam dafür sorgen, dass die Scherben Ihres Lebens Ihnen zum Besten dienen müssen.
Und darum: Wenn Sie spüren, dass es in Ihrem Leben Dinge gibt, die zerbrochen sind, dann bitte: Klagen Sie Gott nicht an! Beschimpfen Sie ihn nicht. Er wird Sie zwar deswegen bestimmt nicht wegstoßen. Aber: Er kann dann nichts für Sie tun. Sprechen Sie lieber offen und vertrauensvoll mit ihm! Nennen Sie ihm all die Dinge, all die Erfahrungen, die Ihrem Leben Risse zugefügt haben oder es zerbrechen ließen. Er wird diese Dinge nehmen und etwas Gutes für Sie daraus machen. Er wird dafür sorgen, dass sie Ihnen zum Besten dienen müssen. Er wird dafür sorgen, dass es in Ihrem Leben wieder hell wird und wärmer. Er wird mit Ihnen einen ganz persönlichen Weg gehen, den er so mit niemandem sonst geht. Ihr Leben wird eine neue, gute und vor allem stabile Perspektive bekommen.