Ein bekannter Südstaaten-Prediger aus den USA hat vor ein paar Jahren die folgende Begebenheit berichtet: „Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich als Kind zur Sonntagsschule ging. Einmal fand dort zu Weihnachten eine Feier statt. Es gab einen Weihnachtsbaum, unter dem für jeden ein Geschenk lag. Es war wunderbar.
In unserer Gruppe gab es einen geistig behinderten Jungen, der uns alle um einen Kopf überragte. Er saß da und wartete ungeduldig darauf, dass endlich sein Name genannt wurde. Ein Geschenk nach dem anderen wurde ausgeteilt, bis so gut wie alles weg war. Der Junge verlor allmählich die Hoffnung und war den Tränen nahe.
In diesem Moment zog der Weihnachtsmann hinter dem Baum ein großes Päckchen hervor und las seinen Namen. Ein Ausdruck erwartungsvoller Freude überzog seine Züge, als er das Päckchen ergriff, das Papier aufriss und die Schachtel öffnete. Und dann verwandelte sich die Freude schlichtweg in Verzweiflung. Irgendjemand hatte sich einen Scherz erlaubt, denn die Schachtel, die für diesen Jungen bestimmt war, war leer. Er schüttelte sie und rannte weg. Er ließ Kopf und Schultern hängen und Tränen strömten über seine Wangen. Ich werde diesen Anblick nie vergessen."
Sie werden vermutlich sagen: „Was für ein böser Streich!“ - Dem stimme ich zu. Aber das Leben spielt mir und Ihnen denselben Streich. Das Leben ist nicht fair!
Nein, wirklich: Das Leben ist nicht fair! Oder wie ist das mit den Kindern, deren Vater oder deren Eltern trinken? Die erleben müssen, wie zu Hause gebrüllt und geschlagen wird. Die mit der Scham leben müssen, dass ihre Eltern Alkoholiker sind.
Oder wie ist das mit denen, die aus irgendeinem Grunde gemieden werden – von den Mitschülern, den anderen Auszubildenden oder den Kollegen im Beruf? Vielleicht weil ihr Aussehen nicht in die Norm passt, oder weil sie stottern? Oder weil sie einfach irgendwie anders sind?
Wie ist das mit denen, die im Rollstuhl sitzen müssen und auf der Straße, in der U-Bahn die dummen Sprüche und die herablassenden Blicke anderer ertragen müssen? Sie alle erleben: Das Leben ist nicht fair!
Wie soll man damit umgehen? Manche resignieren, geben innerlich auf, passen sich an, verhalten sich ihrerseits wieder unfair zu anderen: Und sind doch alles andere als glücklich damit!
Es gibt eine andere Möglichkeit, mit einer unfairen Welt (oder sollte ich besser sagen: mit unfairen Menschen) umzugehen: Denn es gibt einen, der ist anders! Dem ist unfaires Verhalten völlig wesensfremd! Das ist der Lebendige Gott!
In der Bibel heißt es von Ihm:
Vollkommen und gerecht ist alles, was Gott tut. Er ist ein Fels - auf ihn ist stets Verlass. Er hält, was er verspricht; er ist gerecht und treu.
Bedenken Sie, was das heißt: Vollkommen und gerecht ist alles, was Gott tut. Das heißt: Er macht absolut keine Fehler im Umgang mit uns! Kann es sein, dass wir uns zutiefst nach jemandem sehnen, der keine Fehler macht, wenn er mit uns umgeht? Und dann weiter: Er ist ein Fels. Das bedeutet: Auf ihn ist stets Verlass. Kann es sein, dass wir uns zutiefst jemanden wünschen, auf den Verlass ist, der uns auf keinen Fall und niemals im Stich lässt, wenn wir in der Klemme sind? Und noch weiter: Er hält, was er verspricht; er ist gerecht und treu. Kann es sein, dass wir verzweifelt nach jemandem suchen, der uns keine leeren Versprechungen macht, uns niemals ungerecht behandelt und darüber hinaus von einer atemberaubenden Treue ist? Kann es sein, das wir uns danach sehnen?
Ich glaube, dass viele – nein alle Menschen - diese Sehnsucht in sich tragen. Aber solange wir bei Menschen nach der Erfüllung dieser Sehnsucht suchen, werden wir enttäuscht. Menschen sind nicht so! Menschen sind leider manchmal unfair! Allein der Lebendige Gott, der Vater im Himmel ist die richtige Adresse für unsere Sehnsucht!
Suchen Sie nach jemandem, der keine Fehler macht im Umgang mit Ihnen? Der Sie nicht täuscht oder belügt oder hintergeht oder ausnutzt? Auf den absolut Verlass ist, vor allem dann, wenn Sie in Schwierigkeiten sind? Der Sie niemals im Stich lässt, auch wenn Sie echte, schwere Fehler gemacht haben? Der Ihnen nie leere Versprechen macht, und der von einer Ehrfurcht gebietenden Treue ist? Wenn das der Fall sein sollte bei Ihnen, dann suchen Sie in Ihrem tiefsten Herzen Gott, und niemanden sonst!
In einem Lied heißt es:
Du bist Gottes Liebe auf den ersten Blick.
Er hält dir die Treue.
Was hält dich zurück?
Gott ist kein Gedanke.
Gott ist kein Prinzip.
Gott ist ja dein Vater.
Vater hat dich lieb.
Du bist Gottes Wunschkind.
Schön, dass es dich gibt.
Herrlich, wie der Herr dich über alles liebt.
Du bist Gottes Perle.
Er verliert dich nicht.
Er sorgt für dein Leben, dass es nicht zerbricht.
Es gibt nur eine einzige Person, auf die absolut Verlass ist, die einen niemals im Stich lässt, auch wenn man schwere Fehler gemacht hat, die nie leere Versprechen macht und von einer Ehrfurcht gebietenden Treue ist. Das ist der Lebendige Gott. Das ist Jesus.
Und jetzt kommt das Entscheidende: Wenn Sie Gott erlauben in der Mitte Ihres Lebens zu wohnen, dann können Sie damit leben, dass das Leben und die Welt nicht fair sind! Dann können Sie damit leben, dass Menschen nicht fair sind, ohne daran kaputtzugehen. Denn dann füllt die machtvollste liebende Person, die es gibt, Ihr Leben aus! Und mit ihr können Sie einer Welt die Stirn bieten, die nicht fair ist.
Wer Gott in Person, wer Jesus in der Mitte seines Lebens hat, der kann einer unfairen Welt die Stirn bieten, ohne daran kaputt zu gehen. Sie können das auch! Tatsächlich wartet Gott längst schon darauf, dass Sie ihn beim Wort nehmen!