Tod - und was danach kommt. Eine Analyse für Atheisten. (2)

Quelle:  pixabay
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Nahtod-Erfahrungen schildern  – wenn überhaupt – eine Zwischenwelt, mehr nicht. Wenn es aber nur eine Zwischenwelt ist, stellt sich sofort die Frage: Was kommt danach? Und genau an dieser Stelle können die Nahtod-Erfahrungen nicht weiterhelfen. Sie wissen nicht, was dann kommt.

 

Was nun?

 

An dieser Stelle lohnt es, einen Blick darauf zu werfen, wie Jesus sich über den Tod geäußert hat. Er hat das recht oft und ziemlich ausführlich getan. Lässt man diese Aussagen auf sich wirken, wird eines sofort deutlich: Jesus dachte absolut realistisch über den Tod. Nie hat er ihn irgendwie beschönigt, verdrängt, verharmlost oder verklärt.

 

Seinen Nachfolgern schärfte er ein: Wer mir nachfolgen will, der nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. (Die Bibel, Markusevangelium 8, 34) Das war alles andere als bildhaft-poetische Rede. Das war real gesprochen. Das heißt: Die Jünger Jesu mussten mit einem gewaltsamen Hinrichtungstod rechnen. Jeder von ihnen musste damit rechnen! Einladend war das nicht wirklich.

 

Und Jesus selbst, wie ist er mit seiner eigenen Sterblichkeit umgegangen? Mindestens dreimal  hat er seinen baldigen gewaltsamen Tod angekündigt. Als einer seiner Jünger ihn einfühlsam davon abbringen wollte, hat Jesus sehr scharf ablehnend reagiert. Er war knallhart realistisch, was seinen eigenen Tod anging.

 

Und was hat er denen gesagt, die an ihn glaubten? Hier ist es: Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts mehr tun können. (Die Bibel, Lukasevangelium 12, 4). Jesus hatte die Henker im Blick.

 

Also, Jesus ist mit dem Tod sehr realistisch umgegangen. Und ausgerechnet er hat sich nun über das „Danach“ geäußert. Für Jesus war völlig klar, dass es ein „Danach“ nach dem leiblichen Sterben geben würde. Er hat sich über den Endzustand nach dem Sterben geäußert. Wie geäußert?

 

Jesus sagte sinngemäß: Nach dem leiblichen Sterben steht jeder Mensch vor Gott als seinem Richter. Gott wird ihn als allererstes danach fragen, welche Rolle er seinem Leben gespielt hat: Ob er in der innersten Mitte seines Lebens wohnen durfte oder nicht.  Und ob  er Gottes Vergebungsangebot während seines irdischen Lebens angenommen hat, oder nicht. Und danach wird Gott entscheiden: Rettung oder Verlorenheit. Himmel oder Hölle. Punkt.

 

Jesus wurde dann hingerichtet, genau wie er es angekündigt hatte und starb, angenagelt an ein hohes Holzkreuz. Jesus bewegte sich nicht im Nahtod-Bereich, sondern ging über die Todesschwelle. Er überschritt die Grenze, die alle, die eine Nahtod-Erfahrung machten, eben nicht überschritten.

 

Allerdings: Nach drei Tagen tauchte Jesus bei seinen Jüngern wieder auf. Er hatte das zwar ebenfalls angekündigt, die Jünger hatten aber kein Wort davon geglaubt. Die Tatsache, dass Jesus wirklich leiblich von den Toten auferstanden war, musste sich erst mühsam gegen ihre Skepsis und ihre Angst durchsetzen.

Und jetzt kommt das Entscheidende: Jesus hat damals ausführlich mit seinen Jüngern gesprochen. Und wie war das? Hat Jesus damals gesagt: „Alles zurück, Freunde! Sterben ist doch ganz anders. Das Gericht Gottes fällt aus. Stattdessen wird alles schön und friedlich. Der Tod ist nur ein Übergang in eine bessere Welt, die allen offensteht.“ Hat Jesus sich irgendwie in dieser Richtung geäußert? Antwort: Nein! Jesus hat nichts zurückgenommen. Nichts! Im Gegenteil: Er hat seine Jünger aufgefordert, ausnahmslos alles, was er ihnen beigebracht hatte, zu jedem Menschen rund um den Globus zu tragen. (Die Bibel, Matthäusevangelium 28, 19 – 20).

 

Klar, viele wenden an dieser Stelle ein: „Naja, die Auferstehung Jesu. Ein Märchen. Eine haarsträubende Legende. Total unglaubwürdig. Damit kann man ja nun gar nicht argumentieren!“

 

Etliche Historiker, die sich mit den Berichten über die Auferstehung Jesu befasst haben, sehen das ganz anders. Sie halten die Berichte über die Auferstehung Jesu gerade als Geschichtswissenschaftler für verlässlich und glaubwürdig.[1] Aber ich will jetzt nicht ihre Gründe und Argumentationen im Einzelnen darstellen. Ich möchte nur eine einzige Tatsache aufgreifen, die auch für Nichtglaubende unmittelbar zugänglich ist. Es ist diese: Wir wissen, dass sämtliche Jünger Jesu nach dessen Kreuzigung verstört, verängstigt und verkrochen waren. Sie hatten sich panikartig versteckt und eingeschlossen. Sie befürchteten als nächste abgeholt und hingerichtet zu werden.

 

Aber dann, wenige Tage später, standen dieselben Jünger im hellen Licht der Öffentlichkeit. Sie verkündeten offensiv und furchtlos, dass Jesus, der Messias von den Toten auferstanden sei. Und sie baten ihre Zuhörer dringlich, an Jesus zu glauben und so gerettet zu werden. Etliche von ihnen wurden daraufhin verhaftet, einige auch hingerichtet. Wurden die anderen dadurch eingeschüchtert? Nein, sie machten einfach weiter: Kraftvoll, unverkrampft, fröhlich.

 

Was hatte diese Änderung bewirkt? Das ist die Frage. Klar ist, es muss etwas sehr Starkes und Großes gewesen sein. Aber was? Was war groß genug, um massive Todesangst vollständig und dauerhaft zu überwinden? Es gibt nur ein Ereignis, das groß genug war, um diese erstaunliche Veränderung hervorzubringen: Die leibliche Auferstehung Jesu. Nichts anderes war groß genug.

 

Was folgt daraus? Es ist dieses: Jesus informiert verlässlich über das, was jenseits der Todesgrenze kommt. Er hält sich nicht mit irgendwelchen Zwischenwelten auf. Er zeigt, was endgültig auf jeden Menschen zukommt. Er gibt belastbare Orientierung in der Frage nach dem „Danach“. Orientierung für die Ewigkeit.

 

 

 

 

[1] Frank Morison, Who Moved the Stone?: A Skeptic Looks at the Death and Resurrection of Christ, 1987.

Josh McDowell, The Resurrection Factor, San Bernadino, CA, USA, 1981.

William Lane Craig, https://de.reasonablefaith.org/schriften/wissenschaftliche-schriften/die-historizitaet-des-leeren-grabes-jesu/

Matt Permann, https://herold-mission.com/historische-beweise-fur-die-auferstehung-jesu/

Simon Greenleaf, The Testimony of the Evangelists Examined by the Rules of Evidence Administered in Courts of Justice, 1874; reprint, Grand Rapids, MI: Kregel, 1995.

J. N. D. Anderson, “The Resurrection of Jesus Christ,” Christianity Today,12. April, 1968.

https://y-jesus.org/german/wwrj/6-jesus-toten-auferstanden/10/