Nachdenken über die Feigheit - 3

Quelle:  pixabay
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Feigheit führt in immer neue Abhängigkeiten. Sie zwingt Menschen dazu, gegen ihr Gefühl für „Richtig“ und „Falsch“ zu handeln. Sie schwächt sie dadurch. Sie macht sie  auch erpressbar, bis sie sich selbst nicht mehr leiden können.

 

Was aber kann man tun, um die eigene Feigheit zu überwinden? Das ist die Frage.

Ich kenne nur einen gangbaren Weg: Wir brauchen Gott an unserer Seite. Dann können wir die Feigheit überwinden.

Lassen Sie mich das kurz erklären: Gott hat uns Menschen bestimmte Maßstäbe für „Richtig“ und „Falsch“ gegeben. Wir finden sie in der Bibel, zum Beispiel in den Zehn Geboten. Eines dieser Gebote (es ist das siebte!) lautet: „Du sollst nicht lügen!“

Mal angenommen, wir kämen in eine Situation wie die junge Frau aus unserem Fall-Beispiel (siehe:  Nachdenken über die Feigheit - 2), dann können wir innerlich sagen: „Sieh mal an, mein Vorgesetzter fordert mich gerade auf, das siebte Gebot zu brechen. Mein Vorgesetzter hat jetzt nicht nur einen Konflikt mit mir, er hat auch einen Konflikt mit Gott. Ich habe Angst vor meinem Vorgesetzten, weil der mich feuern kann. Ich bin auch feige. Aber ich weiß: Gott ist sehr viel größer, sehr viel machtvoller und auch sehr viel wichtiger als dieser Vorgesetzte. Denn der ist nur ein Mensch! Gott aber ist Gott. Und über Gott  kommt nichts mehr! Und Gott hat versprochen, dass er ganz besonders auf die Menschen achtet, die ihm folgen und nach seinen Maßstäben leben. Er wird mich also gerade jetzt nicht im Stich lassen.

Und darum sage ich jetzt >Nein<! Ich traue mich, Gott mehr zu gehorchen als diesem niederträchtigen Vorgesetzten, der mich unter Druck setzt und gewissenlos meine  Angst  ausnutzen will. Ich sage >Nein<! Und überwinde jetzt meine Feigheit.“

Wer in dieser Weise handelt,  erlebt zweierlei:

1. Er überwindet seine Feigheit. Er ist nicht mehr erpressbar und lässt sich auch nicht mehr ausnutzen. Er gewinnt auch seine Selbstachtung zurück.

2. Gott wird handeln. Er wird in irgendeiner Weise eingreifen und ihn  auf einem gangbaren Weg aus dieser schwierigen Situation herausbringen. Wie Gott das jeweils macht, ist seine Sache. Klar ist nur: Wer sich traut, Gott zu folgen und seinen Maßstäben treu zu sein, den wird Gott niemals im Stich lassen. Gott wird sich kümmern. Er macht das bei jedem anders. Aber er kümmert sich!

Letzte Frage: Wie eigentlich ist die Geschichte mit der jungen Frau in der Online-Firma ausgegangen (siehe:  Nachdenken über die Feigheit - 2) ?

Nun, die junge Frau antwortet den versammelten Managern, dass es in dieser Sache für sie nicht um irgendwelche „Konsequenzen“ gehe, sondern um ihren Glauben als Christin. Und der verbiete ihr zu lügen. Sie werde darum auch in Zukunft, Anweisungen, die sie zur Lüge zwängen, nicht ausführen.  -  Das Gespräch endet in eisiger Atmosphäre. Die junge Frau geht unglücklich zurück an ihren Arbeitsplatz. Innerlich stellt sie sich bereits auf eine Kündigung ein.

Aber die Sache geht anders aus: Am nächsten Morgen findet sie eine E-Mail der Geschäftsleitung auf ihrem PC vor. Die Leitung dankt ihr in dieser E-Mail für ihre Ehrlichkeit und sagt zu, ihr in Zukunft keine Anweisungen mehr zu geben, die sie nicht mit ihrem Glauben vereinbaren könne.

Natürlich hätte die Sache auch anders laufen können. Klar! Aber selbst wenn, Gott hätte dann einen anderen Weg gehabt, um der jungen Frau in ihrer schwierigen Lage zu helfen.

Wer Gott folgt, und das Richtige tut, den lässt Gott nie im Stich! Nie!